NRW Borussia zieht ins Viertelfinale ein

Der Titelverteidiger gewinnt am Sonntagnachmittag beim TTC Neu-Ulm mit 3:0. Timo Boll, Anton Källberg und Dang Qiu punkten.

 Boll bezwang zum Auftakt Lev Katsman klar mit 3:0.

Boll bezwang zum Auftakt Lev Katsman klar mit 3:0.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Der Respekt vor dem TTC Neu-Ulm war im Lager der Borussia groß, können die Bayern doch mit Lev Katsman und Vladimir Sidorenko zwei frisch-gekürte Tischtennis-Mannschaftsvizeeuropameister aufbieten und haben auch noch den Doppel-WM-Bronzemedaillengewinner 2019 Tiago Apolonia im Team. „Man kann nicht davon ausgehen, dass man dieses Team mit 3:0 bezwingt“, meint Borussia-Cheftrainer Danny Heister. Und doch gelang den Borussem im Pokal-Achtelfinale in Neu-Ulm genau das. Timo Boll, Anton Källberg und Dang Qiu brauchten keine 75 Minuten, um sich und ihre Borussia ins Viertelfinale des nationalen Pokal-Wettbewerbs zu spielen. „Wir haben die Partie sehr ernst genommen und die Jungs haben das wirklich gut gemacht“, lobte Heister.

Wie auch schon im Bundesligaspiel am vergangenen Freitag, dass die Borussen in Bad Homburg ebenfalls im Schnelldurchgang gewannen, verzichtete Heister erneut auf Kristian Karlsson. „Krille hat letzte Woche etwas gekränkelt und ist erst am Donnerstag wieder ins Training eingestiegen“, erläutert der Coach. „Außerdem habe ich vier gute Spieler, da muss einer eben aussetzen. Krille hätte aber bereit gestanden, falls einem anderen etwas passiert wäre.“

Källberg mit solider
Leistung gegen Apolonia

Es passierte niemandem etwas, weder den Borussen noch den TTC-Akteuren. Es passierte aber, dass alle Borussen spiel- und kampfstark waren und sich durch nichts und niemanden von der Siegerstraße abbringen ließen. „Mich hat aber überrascht, wie gut Timo nach der vierwöchigen Wettkampfpause schon wieder drauf ist“, meinte Heister.

Boll war so gut drauf, dass er in weniger als 13 Minuten Spielzeit dem Mannschaftsvizeeuropameister Katsman 33 Punkte abknöpfte und nur 14 abgab. Da war Katsmann kurz vor schwindelig gespielt. „Nach einer kleinen Pause bin ich ganz zufrieden und erleichtert, dass ich gut in die Matches reingefunden habe“, urteilte Boll. „Wir haben eine solide Mannschaftsleistung gezeigt.“

Mehr als solide war allerdings die Vorstellung von Källberg gegen Apolonia. Der hatte vor kurzem noch Boll geschlagen und ist für jeden Borussen ein extrem gefährlicher Gegner. Alle Vorzeichen ließen Källberg kalt. In drei von vier Sätzen war er der bessere Tischtennisspieler an der Platte. „Nach der nicht ganz zufriedenstellenden Mannschafts-EM ist Anton jetzt wieder in seiner Wohlfühloase, bei der Borussia“, so Hester. „Ich habe ihm sofort gesagt: Du spielt bei uns sowieso auf eins. Es war mir egal, dass Anton bei der EM mit Schweden nur Dritter geworden ist.“ Und als Dang Qiu in bewährter Boll-Manier (im ersten Satz gucken, was der Gegner drauf hat, und dann die nächsten drei Durchgänge gewinnen) Sidorenko in die Schranken gewiesen hatte, war das 3:0 perfekt – und damit die Möglichkeit, den Pokaltriumph des Vorjahres zu wiederholen.