Anregung von Bezirkspolitikern Stadt will Recyclinghof in Garath nicht verlegen
Düsseldorf · . (dsch) In absehbarer Zeit könnte es in Düsseldorf einen weiteren Recyclinghof geben. Wie ein Sprecher der Stadt mitteilte, verfolgt die Verwaltung das Ziel, eine neue Anlage an geeigneter Stelle im Düsseldorfer Süden anzusiedeln.
Damit sollen die drei bisherigen Recyclinghöfe in Flingern, Garath und Lohausen entlastet werden.
Die Stadt reagiert damit unter anderem auf einen Antrag aus der Bezirksvertretung 10, zuständig für Garath und Hellerhof. Die Lokalpolitiker hatten angeregt, den Garather Recyclinghof zu verlegen. Grund dafür ist die schwierige Verkehrssituation vor Ort: Der Garather Recyclinghof liegt am Ende einer schmalen Stichstraße, es gibt keinen Rundkurs und die Fahrzeuge müssen bei der Zu- und Abfahrt oft in Parklücken ausweichen. Daraus resultiert oft ein Stau, der sich zu Stoßzeiten auch auf die angrenzende Frankfurter Straße und damit den Verkehr in Teilen des Viertels auswirkt.
Drei Vorschläge für alternative Standorte hatten die Vertreter des Stadtbezirks 10 der Verwaltung vorgelegt: eine Fläche auf dem Gelände des Heizkraftwerks Garath, die aktuell von der Awista als Containerstandort genutzt wird, eine Parkfläche vor dem Kraftwerk sowie einen hauptsächlich von Lastwagen genutzten Parkplatz nahe der Freizeitstätte.
Die Stadt sieht jedoch alle drei Standorte kritisch: „Aus Sicht der Verwaltung kann keinem der drei Vorschläge ohne eingehende Prüfung zugestimmt werden“, so der Stadtsprecher. Grund hierfür sei in einem Fall, dass die fragliche Fläche der Stadt nicht gehöre, in den anderen Fällen bestehen aus verkehrstechnischer Sicht Einwände. „Insgesamt steht im näheren Umfeld keine gut geeignete Fläche zur Verfügung.“ Damit dürften die Pläne der Bezirksvertretung 10 weitgehend hinfällig sein. Zwar sieht die Stadt die beengte Verkehrssituation am Garather Standort, stuft die Situation aber als unproblematisch ein. Für eine Entzerrung würden nach Angaben des Stadtsprechers darüber hinaus auch die verlängerten Öffnungszeiten der Höfe sorgen – seit Oktober 2020 kann man in Flingern länger seinen Müll abgeben, in Garath und Lohausen seit März 2021.
Gleichzeitig will die Stadt jedoch im Düsseldorfer Süden – dann vermutlich aber eher im Stadtbezirk 9 als in Garath – einen vierten Recyclinghof einrichten. Dieser soll möglichst auch Optionen für die Annahme zusätzlicher Wertstoffe bereitstellen und die bestehenden Anlagen entlasten. Ein wahrscheinlicher Standort kann allerdings noch nicht genannt werden, auch der Zeitplan ist bisher noch unklar.
Insgesamt zeigen die Zahlen, dass die Menge an anfallendem Müll auf den Recyclinghöfen rückläufig ist. In Garath fielen 2020 1516 Tonnen an, im Vorjahr waren es 1988 Tonnen. Auf allen drei Höfen sank die Masse des Mülls von 11 064 auf 9154 Tonnen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der von den Bürgern genutzten Altpapier- und Biotonnen erhöht, so dass der Bedarf für die Nutzung der Recyclinghöfe sinkt.