Theater in Düsseldorf „Jetzt starten wir wieder durch“

Das English Theatre Düsseldorf plant zwei neue Premieren. Dabei gibt es vielversprechende Kooperationen mit der Komödie und dem Theatermuseum.

Vorfreude: Ilya Parenteau (l.) und Rosie Thorpe.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Wie viele andere Theater musste auch das English Theatre Düsseldorf seit Beginn der Pandemie etliche geplante Projekte absagen oder verschieben. „Jetzt starten wir wieder durch“, kündigen die Leiterinnen Rosie Thorpe und Ilya Parenteau voller Freude an. Zwei Stücke machen den Anfang: „The Messiah“ von Patrick Barlowe hat an diesem Montag Premiere in der Komödie und wird danach im Dezember noch drei Mal gezeigt (am 8., 14. und 20. Dezember, jeweils um 19.30 Uhr, in englischer Sprache). Es ist ein Weihnachtsstück der heiteren Art. Zwei Schauspieler und eine Opernsängerin bilden das klassische Personal rund um Christi Geburt ab.

Maria, Josef, der Erzengel Gabriel, Herodes und sogar Gott wirken mit und benutzen für ihre blitzschnellen Rollenwechsel ein ganzes Sortiment an Masken, Hüten und Jacken. Die Satire war ein großer Erfolg im Londoner West End. Sie werde auch dem Düsseldorfer Publikum viel Vergnügen bereiten, versprechen die Leiterinnen.

Die Komödie wieder für ihre Aufführungen nutzen zu dürfen, sei ein großes Glück, beteuern die Engländerin Rosie Thorpe und die Amerikanerin Ilya Parenteau. Denn ihre 2018 gegründete und mit großer Liebe betriebene Bühne ist nach wie vor ein Theater ohne feste Spielstätte. „Das wissen nicht alle Besucher, die sich für uns interessieren“, erzählen sie. „Wir hätten schon ganze Schulklassen empfangen können und müssen leider immer absagen.“

Umso dankbarer sind sie Komödien-Chefin Verena Wüstkamp für den komfortablen Unterschlupf. Und gleichermaßen auch Sascha Förster, Leiter des Theatermuseums, der ihnen im Januar einen Spielraum zur Verfügung stellt. „Wir sind stolz auf diese erste Kooperation“, sagt Rosie Thorpe.

In „Beat The Devil“ geht es ernster zu als im pointenreichen „Messiah“. Der Monolog von David Hare thematisiert die Covid-Erkrankung des Autors, seinen Umgang damit und die körperlichen Folgen.

Bei der Premiere im November wurde das berührende Stück in der Regie von Ilya Parenteau gut aufgenommen. Hintergedanke der Auswahl war eine passende Begleitung zu der aktuellen Museumsausstellung „Erinnerungsgeister und Hoffnungslichter“.

Zu den englischsprachigen Aufführungen sollen Museumsführungen in deutscher und englischer Sprache angeboten werden (22. Januar, 16 Uhr, 22./23. Januar, 16 und 18 Uhr). Im Sommer kann dann hoffentlich auch das Projekt „Shakespeare am Rhein“ verwirklicht werden: „Romeo & Juliet“, und zwar unter freiem Himmel in der Kaiserpfalzruine von Kaiserswerth.