Fällsaison 2021/2022 im Düsseldorfer Süden Stadt muss mehr als 400 Bäume fällen

Düsseldorf · Im anstehenden Winter müssen im Süden 18 Bäume an Straßen und in Parks entfernt werden. Die Stadt bemüht sich um Nachpflanzungen mit Arten, die dem Klimawandel standhalten.

 Im Stadtbezirk 9 werden weitere 18 Bäume gefällt.

Im Stadtbezirk 9 werden weitere 18 Bäume gefällt.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

An mehreren Bäumen in Straßen und Parks im Düsseldorfer Süden sind derzeit auffällige Banderolen zu sehen. Damit markiert die Stadt Pflanzen, die in der laufenden Fällsaison, die noch bis Ende Februar 2022 geht, gefällt werden. Auch, wenn der Sommer eher durchwachsen und nass war, so leiden die Bäume noch immer unter Trockenstress, den die extremen Sommer der Jahre 2018, 2019 und 2020 verursacht haben. Dadurch werden die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Überall dort, wo sich Menschen normalerweise in der Nähe der Bäume aufhalten – also entlang von Straßen und Bürgersteigen, aber auch in den Parks und in der unmittelbaren Nähe der offiziellen Waldwege – ist die Stadt für die Verkehrssicherung verantwortlich. Daher müssen alle Bäume, deren Standsicherheit gefährdet ist, entfernt werden.

Stadtweit werden deshalb diesen Winter 437 Bäume abgeholzt. Im Stadtbezirk 9 wird es 18 Baumfällungen geben: 14 Bäume in Anlagen, also in Parks, aber auch auf Schulhöfen und vier Straßenbäume.

„Ziel des Gartenamtes ist es, möglichst an vielen Standorten nachzupflanzen. Bei den vorzunehmenden Nachpflanzungen von Straßenbäumen sind sogenannte Umlaufverfahren durchzuführen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung an die Lokalpolitik im Stadtbezirk 9. Bei diesen Verfahren prüfen Netzgesellschaft, Stadtentwässerungsbetrieb und die Telekom die Leitungstrassen und ihre Nähe zu den Baumstandorten, die bei Neupflanzungen zu Problemen führen könnten. Darüber hinaus sind auch Abstände zu Verkehrsanlagen sowie brandschutztechnische Belange zu beachten, was in einzelnen Fällen einer Neupflanzung am Standort im Weg stehen kann. Für die laufende Pflanzperiode ist geplant, stadtweit mehr als 800 Bäume zu pflanzen. Die vorbereitenden Arbeiten laufen bereits. Dazu werden im Rahmen des Stadtbaumkonzepts 100 neue Standorte bepflanzt, um die Verluste der vergangenen Jahre auszugleichen.

Im Stadtbezirk 9 sind unter anderem vier Bäume auf dem Gelände der Schule an der Theodor-Litt-Straße betroffen. Zwei Kirschen, eine Rotfichte und eine Weide sind zum Teil abgestorben. Auch an der Kita Kohlhagenstraße sind zwei Ahornbäume und eine Buche nicht mehr zu erhalten. Weitere Bäume müssen auf dem Kinderspielplatz Paulsmühlenstraße sowie Bruchhausenstraße, an der Quadestraße, der Buchenstraße, auf dem Werstener Deckel, an der Geestraße, In der Steele sowie an der Pigageallee entfernt werden.

In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass viele Baumarten mit den sich ändernden klimatischen Gegebenheiten nur noch schwer zurechtkommen. Vor allem der Bergahorn, bei dem die Rußrindenkrankheit häufig ist, könnte mittelfristig aus unserem Straßenbild verschwinden. Die Stadt setzt daher bei der Neupflanung auf Bäume aus der sogenannten Zukunftsbaumliste. Dort sind Sorten verzeichnet, die mit extremeren klimatischen Gegebenheiten sowie den Standortfaktoren und Einflüssen der Großstadt – Schadstoffbelastung, wenig Platz in der Baumscheibe – zurecht kommen. Zu den Zukunftsbäumen gehören etwa der Amberbaum, die Buche, die Zierkirsche oder der Ginko. Auch ist es wichtig, bei der Wahl der Bäume entlang der Straßen auf Diversität der Arten zu achten. Aktuell gehören zwei Drittel der Straßen- und Anlagenbäume zu den fünf häufigsten Arten. Das macht das Stadtgrün anfällig. Auch bei den Neupflanzungen im Süden wird daher darauf geachtet, dass für Vielfalt gesorgt und zukunftssichere Arten verwendet werden.