Schullandschaft Glas-Kunst im Corneliusfeld: Fünf Stelen für die Schulen

St. Tönis · Auf Initiative der früheren Realschule wurden Vertreter von ehemaligen und aktuellen Schulen in Tönisvorst kreativ.

 Fünf Glasstelen, die für aktuelle und ehemalige Schulen der Stadt Tönisvorst stehen, sind enthüllt worden.  Initiatorin  Monika Ricken (l.), Rektorin der ehemaligen Realschule, und Bernd Siebenlist (3.v.r.) von der Glas-Werkstatt kamen dazu mit Kreativen im Schulzentrum zusammen.

Fünf Glasstelen, die für aktuelle und ehemalige Schulen der Stadt Tönisvorst stehen, sind enthüllt worden.  Initiatorin  Monika Ricken (l.), Rektorin der ehemaligen Realschule, und Bernd Siebenlist (3.v.r.) von der Glas-Werkstatt kamen dazu mit Kreativen im Schulzentrum zusammen.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

„Diese fünf Glasstelen stehen symbolisch für die fünf Schulen, die bis jetzt im Schulzentrum Corneliusfeld untergebracht worden waren bzw. sind.“  Kunst, Kreativität und einen Platz zum Ansehen neben dem Platz in der  Stadtgeschichte finden mit diesen Worten die ehemalige Gemeinschaftshauptschule Corneliusfeld  (1975-1992), die ehemalige Realschule Leonardo da Vinci (1974-2014), das Michael Ende-Gymnasium (ab 1986), die Rupert-Neudeck-Gesamtschule (ab 2013) und die ehemalige Gemeinschaftshauptschule Kirchenfeld (2014-2016).

Fünf Schulen, fünf Stelen, eine Idee – die die Erinnerung an viele Orte der Schulgeschichte von Tönisvorst wachhält.  Entstanden ist sie im Kreis der langjährigen Tönisvorster Realschule.

Monika Ricken, ehemalige Rektorin, hatte im Juni 2019 vor dem endgültigen Aus ihrer Schule angekündigt:  „48 Jahre war die Realschule Leonardo da Vinci Teil der Schullandschaft in Tönisvorst. Damit sie nicht ganz in Vergessenheit gerät, soll von den restlichen Sponsorengeldern ein Kunstwerk als Erinnerung an die Schule gestiftet werden.“

Auf Initiative des Realschulkollegiums und von Eltern wurden – im übertragenden und im tatsächlichen Sinne – alle Tönisvorster Schulen noch einmal an einen Werktisch zusammengeführt. Ihr Ansatz: „Gemeinsam soll die Erinnerung an nachbarschaftliche Schuljahre an den zwei Standorten in St. Tönis in Kunststücke eingearbeitet werden.“

In Absprache mit der Glas-Werkstatt Siebenlist wurde entschieden, bis zu drei Meter hohe Stelen aus Glaskacheln in einer Größe von zehn mal zehn Zentimetern zu fertigen. Dutzende Glaskacheln galt es also zu gestalten. Sie sollen bewusst „bunt gemischt werden, damit kein Ranking unter den Schulen entsteht“, so Ricken. Auf diese Weise werde deutlich, „dass alle Schüler der weiterführenden Schulen gleichwertig sind und eine Einheit bilden, aber die Schulen trotzdem einzeln genannt werden“. Die Kacheln wurden von Siebenlist in Metallstreben eingefasst. Fester Halt für bunte Kacheln, die das Schulleben der Stadt in jedem Licht widerspiegeln sollen.

Die fünfte Stele kam nach dem Hinweis eines Lesers hinzu, der nach der ersten Vorstellung des Projekts anmerkte:  „Es fehlt noch eine Stele für die ehemalige Hauptschule Corneliusfeld, die vor dem MEG zusammen mit der Realschule das Schulzentrum Cornelius gebildet hat.“

Für Vertreter der Haupt- und der Realschule wurden Termine in der Werkstatt Siebenlist vereinbart, an denen alle, die mit den Einrichtungen  in Verbindung standen und stehen, sich an der Gestaltung beteiligen konnten.

„Zu unserer Freude waren die Schulleiter der anderen weiterführenden Schulen alle von der Idee begeistert und signalisierten ihre Bereitschaft mitzumachen“, so Ricken.

Es habe etwa ein Jahr gedauert, bis die Beiträge der einzelnen Schulen vorlagen. „Schwierig gestaltete es sich bei den Schulen, die bereits ausgelaufen waren, aber letztendlich haben wir es geschafft. Enthüllt wurde die Kunst am Donnerstag.

Die Einzelkacheln wurden zu länglichen Glasplatten verschmolzen und zu Stelen zusammengestellt.  Ende Mai wurden sie bereits aufgestellt,  blieben aber verhüllt.  Corona verzögerte die feierliche Enthüllung, die nun aber im Beisein von  Bürgermeister Thomas Goßen, beteiligten Schulvertretern und Schülern vollzogen wurde.

Goßen legte bei der Enthüllung  mit Hand an. Er stieg auf die Leiter, da sich die kaschierenden Plastiktüten an den Stahlstreben verhakt hatten. Ricken: „Aufgrund des Regens war es nicht möglich, sie im Vorfeld, wie geplant, durch ein großes Tuch zu ersetzen“, so Ricken.  Es sei geplant, die Stelen zu beleuchten, „so die Farbigkeit vor allem in der dunklen Jahreszeit noch mehr zum Ausdruck zu bringen, damit alle Betrachter, die daran vorbeigehen sich daran erfreuen können“.

Finanziert worden ist die Kunst des schulischen Zusammenstehens und der Wertschätzung  in der Schulgeschichte der Stadt von der Realschule. Ricken wandte sich an die Schul-Nachfolger: „Damit übergeben wir das Kunstwerk an die Rupert-Neudeck-Gesamtschule und das Michael-Ende-Gymnasium und hoffen, dass sie viel Freude daran haben.“