Vorbereitung in Südtirol DEG spielt auch in den Bergen Eishockey
Vor dem Turnier in Bozen freut sich die DEG über drei Rückkehrer im Sturm.
Am Freitag ging es erst mal gemeinsam wandern. Muss man ja nutzen, wenn man in den Bergen ist. Und da sich der neue Kader der Düsseldorfer EG ja noch nicht so gut kennt, ging es nach dem Morgentraining in die Berge. Nun gehört zu einer anständigen Klassenfahrt natürlich nicht nur Freizeit, sondern auch Bildung. Im Fall der DEG eher: sportliche Weiterbildung. Es wird auch Eishockey gespielt. Diesen Samstag um 20 Uhr steht beim „Südtirol Summer Classic“ das erste Spiel gegen den HC Skoda Plzen aus Tschechien an. Und je nach dem, wie das eigene und das andere Halbfinale ausgehen, geht es am Sonntag um 15 oder um 18.30 Uhr gegen den HC Ambri-Piotta aus der Schweiz oder den Gastgeber HC Bozen aus Italien weiter.
Der Trainer freut sich drauf, schließlich spielten sämtliche Gegner „in ihren Ligen jeweils eine gute Rolle, wir müssen also bereit sein“, sagt Roger Hansson und gibt den Lehrplan für das Wochenende aus: Die großen Fragen scheinen zwischen der DEG und ihrem neuen Trainer geklärt zu sein, jetzt gehe es darum, „insgesamt als Team weiter an den Kleinigkeiten zu arbeiten“.
Da kommt es ihm entgegen, dass die Ausfallliste in der Offensive zuletzt merklich kürzer geworden ist. Schon vergangenes Wochenende beim Turnier in Dresden waren Alexander Blank und Josef Eham – zuvor wochenlang bei der U20-WM in Kanada unterwegs – erstmals mit dabei. Nun in Bozen kehren die in Dresden noch geschonten Brendan O‘Donnell und Stephen Harper in den Kader zurück. Selbst Alexander Ehl hat die Reise mitgemacht, vom Pfeifferschen Drüsenfieber hat er sich erholt. Trotzdem müsse man ihn erst mal „behutsam wieder an das Tempo heranführen“, wie Manager Niki Mondt sagt. Ein paar Wechsel pro Spiel sollen es aber schon. „Die neue DEL-Saison beginnt schon in zwei Wochen, deswegen wollen wir jede Minute nutzen, um uns weiter einzuspielen“, sagt Mondt.
Lediglich Victor Svensson (Muskelfaserriss) und Tobias Eder (Einblutung) fehlen noch. Aber auch bei denen soll es bergauf gehen. Mondt darf sich also bestätigt fühlen, dass er jüngst nicht in Aktionismus verfallen ist und neue Stürmer verpflichtete. Trotzdem halte er natürlich „immer die Augen offen“, noch ist etwas Budget übrig. Wobei derzeit eher die Defensive im Fokus ist. Dort sind zwar alle fit, aber es sind auch nur sieben Mann plus Gastspieler.
Der heißt Justus Böttner, spielt eigentlich beim Drittligisten in Erfurt und ist erst 20 Jahre alt. Bislang zeigt er keine Anpassungsschwierigkeiten, Mondt würde ihn also gern fest verpflichten – allein schon, um einen Verteidiger mehr im System zu haben, der entweder in Düsseldorf oder beim neuen Kooperationspartner in Krefeld zum Einsatz kommen kann. Aber selbst wenn das klappt, dürfte Böttner nicht die einzige Ergänzung für die Defensive bleiben. Die Erfahrungen aus der Vorsaison sind noch frisch, als zwischendurch nur noch vier Verteidiger übrig waren. Sechs müssen es pro Spiel mindestens sein, dafür wird man wohl neun Abwehrspieler im Kader benötigen. Also sucht Mondt, das Problem ist nur: Der Markt ist recht leer, überraschenderweise auch der in Nordamerika. „Eigentlich haben alle erwartet, dass nach den Vertragsabschlüssen in der AHL noch mal ein ganzer Schwung auf den Markt kommt, aber der kam nicht“, sagt Mondt, der die Hoffnung aber längst nicht aufgegeben hat. Manch ein Verein merkt vielleicht noch, dass er einen Verteidiger zu viel hat. Manch ein Spieler merkt, dass er nicht die Rolle bekommt, die er sich versprochen hatte. Und noch sind es ja zwei Wochen zum Saisonstart.