Vertriebspartner VRR-Ticketverkauf an Bahnhöfen demnächst durch neuen Dienstleister

Essen · An den Bahnhöfen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr verkauft die Bahn ab Mitte Dezember keine VRR-Tickets mehr. Der VRR hat eine andere Firma beauftragt, den Verkauf zu übernehmen. Augenfälliger Unterschied: Die Ticket-Automaten sind nicht mehr Bahn-rot, sondern VRR-grün.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

An Bahnhöfen und Bahn-Haltepunkten im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr müssen sich die Kunden demnächst an neue, grüne Fahrschein-Automaten gewöhnen: Ab dem 15. Dezember übernimmt dort der französische Nahverkehrsanbieter Transdev den Vertrieb. Er löst den bisherigen Vertriebspartner Deutsche Bahn ab. Die meisten der bisherigen roten Automaten der Bahn werden abgebaut.

Der VRR verspricht an den Automaten unter anderem eine schnellere Ticketwahl und einfachere Bezahlung. Die meisten Tickets seien durch drei Klicks erreichbar. Außerdem würde ein am Gerät einscannbarer Barcode auf jedem Papierticket den direkten Neukauf derselben Fahrkarte ermöglichen. Die grünen Automaten akzeptieren neben Bargeld und EC-Karten erstmals auch Kreditkarten. Während des Kaufs der Fahrkarten informiert ein Display über aktuelle Abfahrtszeiten der Züge.

Das Unternehmen Transdev, zu dem in Deutschland unter anderem das Eisenbahnverkehrsunternehmen Nordwestbahn gehört, wird auch eigene Kundenzentren betreiben. Und zwar in Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg und Düsseldorf sowie im Düsseldorfer Flughafen. An weiteren größeren Bahnhöfen sollen VRR-Ticketschalter in Ladenlokale integriert werden. An kleineren Standorten übernehmen beispielsweise Kioske oder Buchläden den Ticketvertrieb.

Im Bereich des VRR betreibt die Deutsche Bahn derzeit nach Angaben eines Sprechers 540 Automaten. 32 von ihnen sollen für den Verkauf von Fernverkehrstickets übrig bleiben. Die anderen werden abgebaut. Ein Bahnsprecher betonte, dass die Bahn auch nach dem 15. Dezember VRR-Nahverkehrstickets vertreiben werde: Über die App DB Navigator.

Transdev wird nach VRR-Angaben 445 neue Ticketautomaten aufstellen, die allerdings auch Fernverkehrstickets der Deutschen Bahn verkaufen können. Der Verbund versichert, dass der Ticketkauf an jeder Haltestelle des Schienenpersonennahverkehrs möglich sein wird - entweder an der Station oder in den Zügen. Da die Einnahmen an einigen Automaten derzeit nicht die Wartungskosten decken würden, werden an manchen Stationen nicht alle Automaten ersetzt.

Transdev gehört zu 66 Prozent dem staatlichen französischen Finanzinstitut Caisse des Dépôts. Die anderen 34 Prozent hält die Rethmann-Gruppe (Selm). Der Vertrag von Transdev mit dem VRR läuft bis 2030.

(dpa)