Nahverkehr Wegen Verspätung - VRR mahnt nach Nordwestbahn auch DB-Regio ab
Düsseldorf · Viel zu häufig kommen Züge der DB-Regio zu spät, fallen aus oder bieten nicht genügend Sitzplätze. Der VRR zieht nun Konsequenzen und mahnt die Bahn-Tochter ab.
Nach dem privaten Bahn-Konkurrenten Nordwestbahn hat nun auch der Marktführer Deutsche Bahn eine Abmahnung wegen mangelnder Qualität im Nahverkehr an Rhein und Ruhr kassiert. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bemängelte bei der Bahn-Tochter DB-Regio massive Verspätungen und Zugausfälle im Regionalverkehr. Auf den S-Bahnlinien S1, S68, S8 und der Regionalbahn RE6 der DB Regio gebe es anhaltend untragbare Qualitätseinschränkungen für die Fahrgäste, teilte der VRR am Dienstag mit. Immer wieder fielen auf den Strecken Züge aus, kämen massiv zu spät oder böten nicht die ausreichende Menge an Sitzplätzen.
Die Bahn entschuldigte sich laut Mitteilung bei ihren Kunden: Man setze „alles daran, die von uns geforderte Leistung so schnell wie möglich wieder in vollem Umfang auf die Schiene zu bringen“, sagte Regionalleitungs-Chef Andree Bach. Erst Ende Januar war der private Bahnwettbewerber Nordwestbahn wegen häufiger Zugausfälle abgemahnt worden.
Der Zustand habe sich seit Anfang des Jahres 2018 bis heute immer weiter verschlechtert und sei nicht weiter akzeptabel, hieß es zum Angebot der DB-Regio. Das Bahn-Management müsse geeignete Maßnahmen einleiten, um die Situation zu verbessern. Verbesserungsbedarf sieht der VRR demnach unter anderem bei der Instandhaltungsorganisation und der verlässlichen Planung von Personal und Zugbetrieb. Außerdem soll die Bahn einen Vorschlag machen, wie sie betroffene Fahrgäste angemessen entschädigen könne.
Die Probleme würden zur Zeit dadurch verursacht, dass in den Werkstätten zahlreiche Räder ausgetauscht werden müssten. Außerdem warte man auf Ersatzteile. Deshalb seien mehr Fahrzeuge als sonst in den Werkstatt, sagte eine Bahn-Sprecherin.
Man versuche die Fahrzeugreserve unter anderem dadurch zu vergrößern, in dem Fahrzeuge ausgetauscht oder in anderen DB-Werken gewartet würden. Das Unternehmen prüfe auch eine Entschädigung der Kunden. Es sei allerdings zu berücksichtigen, dass der VRR bereits Geld „in erheblicher Größenordnung“ für Vertragsstrafen verlange.