Wald-Bericht Weniger als jeder dritte Baum in NRW ist noch ganz gesund

Düsseldorf · Auch in diesem Jahr haben Dürre, Brände und Käferbefall den Wäldern in Nordrhein-Westfalen stark zugesetzt. Nur 28 Prozent aller untersuchten Bäume sind noch ganz gesund und weisen keinen Verlust von Blättern oder Nadeln auf.

Das Düsseldorfer Umweltministerium hat am Montag im Landtag über den Zustand der Wälder in Nordrhein-Westfalen berichtet.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Im Vergleich zum Vorjahr habe sich dieser Anteil nicht verbessert, sagte Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) am Donnerstag bei der Vorstellung des neuen Waldzustandsberichts in Düsseldorf. 38 Prozent der Waldbäume zeigten bereits starke Schädigungen, weitere 34 Prozent eine geringe sogenannte Verlichtung der Baumkrone.

Damit setze sich der seit Beginn der Waldzustandserhebung 1984 insgesamt negative Trend der Verschlechterung des Waldzustands fort. Dem aktuellen Bericht zufolge hat dieser Sommer den wärmsten und trockensten August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 hervor gebracht. Gleichzeitig habe die längste und stärkste bisher beobachtete Bodenaustrocknung erheblichen Wassermangel bei den Bäumen verursacht. Die Borkenkäfer-Population befindet demnach weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Schwerpunkt des Befalls liege nun im Sauer- und Siegerland, während die Situation in der Eifel etwas besser sei.

Insgesamt seien 135.000 Hektar Wald in NRW sogenannte Schadflächen, die durch das Zusammenwirken von Stürmen, Sommerdürren und Massenvermehrungen von Fichtenborkenkäfern entstanden seien, erklärte Gorißen. Bei der Wiederbewaldung sei es wichtiger denn je, auf Mischwälder zu setzen, die sich besser an den Klimawandel anpassen könnten. Im kommenden Jahr wolle die Landesregierung 70 Millionen Euro Fördergelder für die Forst- und Holzwirtschaft zur Verfügung stellen.

NRW verfügt den Angaben zufolge über rund 935.000 Hektar Wald. Das entspricht etwa 27 Prozent der Landesfläche. Der Wald besteht zu 58 Prozent aus Laubbäumen, meist Buchen und Eichen. Auf 42 Prozent der Waldfläche wachsen Nadelbäume, vor allem Fichten.

(dpa/lnw)