Hintergrund Wüst bemerkte positiven Corona-Test in Israel erst mit Verspätung

dpa · Sein positives Corona-Testergebnis hat NRW-Ministerpräsident Wüst erst ziemlich spät bemerkt. Wie es dazu kam.

 Wüst befindet sich zur Zeit in Corona-Quarantäne, da er sich bei seinem Besuch in Israel mit dem Virus infiziert hat.

Wüst befindet sich zur Zeit in Corona-Quarantäne, da er sich bei seinem Besuch in Israel mit dem Virus infiziert hat.

Foto: dpa/Ralph Sondermann

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat während seiner Israel-Reise ein positives Corona-Testergebnis erst mit etwa dreistündiger Verspätung bemerkt und in der Zwischenzeit noch offizielle Termine absolviert. Zwei weitere PCR-Tests seien allerdings zuvor negativ gewesen und von den israelischen Behörden auch anerkannt worden, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei am Mittwoch. Wüst sei gemäß den Vorgaben der israelischen Gesundheitsbehörden am Sonntagabend aus der Quarantäne für Einreisende entlassen worden. „Es gab keinerlei Veranlassung, an diesen beiden negativen Testergebnissen zu zweifeln.“

Die Einreiseregeln in Israel sind streng. So muss schon vor Abreise ein erster PCR-Test negativ sein. Am Flughafen in Israel folgt ein zweiter obligatorischer PCR-Test, auf dessen Ergebnis Einreisende mitunter bis zu 24 Stunden warten müssen. Mit einem weiteren, auch von Israels Behörden akzeptierten schnelleren Test können sich Einreisende aber freitesten. Davon machte laut Staatskanzlei auch die Delegation samt Wüst Gebrauch. Bei Wüst sei dieser Test negativ ausgefallen, bei einer Personenschützerin allerdings positiv.

Dann bekam der Regierungschef laut Staatskanzlei am Montagmittag vergangener Woche während des Besuchs der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf seinem Handy die Nachricht, dass das Ergebnis des obligatorischen PCR-Tests vorliege. Das Ergebnis habe er etwa drei Stunden später nach einem Termin mit Wirtschaftsministerin Orna Barbivai und einer Kabinettssitzung mit anschließendem Pressestatement abgerufen, hieß es. Dieser Test sei positiv gewesen, und Wüst habe sich umgehend in Isolation begeben.

Die Delegation, weitere Gesprächspartner und die Öffentlichkeit seien sofort informiert worden. Kurios: Bei Wüsts Personenschützerin fielen die PCR-Tests umgekehrt aus: Der obligatorische PCR-Test sei negativ gewesen, der Express-Test positiv.

Wüst befindet sich seit eineinhalb Wochen wegen seiner Infektion in Quarantäne in einem Hotel in Jerusalem. Zwar gilt der NRW-Regierungschef laut israelischen Gesundheitsbehörden inzwischen als genesen. Maßgeblich für seine Rückkehr seien aber die in NRW und Deutschland strengeren Regeln. Demnach könne er erst nach Ablauf der regulären Isolationsdauer von zehn Tagen, spätestens am Donnerstag, nach Deutschland zurückreisen, hatte Wüst mitgeteilt.

(Düsseldorf/Jerusalem)