Wüst verleiht NRW-Rettungsmedaillen So haben mutige Menschen anderen das Leben gerettet
Münster · Sie riskierten ihr Leben, um das eines anderen Menschen zu retten: Für ihren vorbildlichen Einsatz wurden mutige Bürgerinnen und Bürger mit der Rettungsmedaille des Landes geehrt.
Für ihren mutigen Einsatz hat Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Freitagabend in Münster 22 Menschen mit der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Sie hatten unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage gerettet, wie die Staatskanzlei mitteilte. Sechs weitere Helfer erhielten eine „Öffentliche Belobigung“.
„Die Geehrten sind Maßstab und Vorbild für uns alle“, sagte Wüst. „Es wäre schlecht um unsere Gesellschaft bestellt, wenn es nicht immer wieder Menschen gäbe, die ohne zu zögern anderen beistehen. Sie verdienen unser aller Wertschätzung und unseren großen Respekt.“
Geehrt wurden unter anderem zwei Polizisten, die auf der Autobahn 2 einen Lastwagenfahrer aus seinem brennenden Fahrzeug zogen, sowie drei Bochumer, die eine Frau aus einem tiefen Schacht holten. Andere Ausgezeichnete retteten Menschen vor dem Ertrinken oder verhinderten Messerangriffe.
Die Rettungsmedaille des Landes wird seit 1951 an Menschen verliehen, die sich in Lebensgefahr begeben haben, um jemand anderen zu retten. Insgesamt haben bisher rund 1300 Bürgerinnen und Bürger die Medaille aus massivem Silber erhalten. Eine sogenannte Öffentliche Belobigung ist für Helfer vorgesehen, die ohne Einsatz ihres eigenen Lebens die Rettung unterstützt haben.
Die Rettungstaten in chronologischer Reihenfolge:
- Die Polizeikommissare Florian Mühlenbrock aus Haltern am See und Till Braun aus Gladbeck befreiten am 27. Mai 2019 nach einem schweren Verkehrsunfall auf der A2 den eingeklemmten Fahrer aus seinem brennenden LKW.
- Polizeikommissar Rouven Fassbender aus Essen rettete am 19. Juni 2019 zwei Menschen aus einem brennenden Hotelzimmer.
- Heidi Dinser und ihr Sohn Kevin aus Düsseldorf retteten am 29. Juni 2019 einem Mann das Leben, der von einem anderen mit einem Messer angegriffen wurde.
- Max Schmihing aus Osnabrück verhinderte am 17. Juli 2019 das Ertrinken eines Mannes im Dortmund-Ems-Kanal.
- Am 21. Juli 2019 retteten Ramazan Gülcan und Norbert Jansen, beide aus Königswinter, einen dreijährigen Jungen vor dem Ertrinken aus dem Rhein. Herr Jansen erhält eine Öffentliche Belobigung (in Abwesenheit).
- Klaus Böggemann und Niklas Böggemann aus Mettingen sowie Kevin de Graaf aus Recke verhinderten am 28. August 2019, dass ein Mann einen Messerangriff auf eine Frau fortsetzen konnte.
- Nico Brown aus Telgte und Roland Bielesch aus Münster retten am 26. Oktober 2019 eine Person vor dem Ertrinken aus der Ems. Herr Bielesch erhält eine Öffentliche Belobigung (in Abwesenheit).
- Nino Buscher aus Grefrath, Joshua Glasmachers aus Nettetal und Niclas Faßbender-Hunger aus Willich zogen am 7. Januar 2020 einen Mann knapp vor einem herannahenden Zug von den Gleisen.
- Wilfried Maehler, Michael Ide und Polizeioberkommissarin Anna Striepeke, alle aus Bochum, befreiten am 21. Februar 2020 eine Frau aus einem tiefen Schacht.
- Edmund Surwehme aus Witten und Heiko Kaminski aus Bochum halfen am 5. März 2020 einem Mann aus der Ruhr.
- Matthias Wysocki, Tobias Allnoch und Maximilian Fritzsche, alle aus Mönchengladbach, verhinderten den Tod eines gehbehinderten Autofahrers in seinem brennenden Auto am 9. März 2020.
- Kriminalhauptkommissar Kai Daubitz und Daniel Wurl, beide aus Essen, kamen am 19. April 2020 einer Frau in einer brennenden Wohnung zu Hilfe. Herr Daubitz wird in Abwesenheit ausgezeichnet, Herr Wurl erhält eine Öffentliche Belobigung.
- Christian Krause, Raimund Behrens und Joel Stöckmann, alle aus Duisburg, retteten am 6. August 2020 zwei Kinder vor dem Ertrinken aus dem Rhein. Sie erhalten eine Öffentliche Belobigung (Herr Stöckmann in Abwesenheit).