Maler-Azubi Luc Oberlies erhielt eine Auszeichnung Werkzeugkoffer für den Klassenprimus
Azubi Luc Oberlies ist der beste seines Jahrgangs und bekommt daher neben einer Urkunde auch einen fahrbaren Werkzeugkoffer geschenkt.
„Ich bilde gern aus und möchte die Liebe zu unserem Beruf an junge Menschen weitgeben“, sagt Maler- und Lackierermeister Andreas Conrad, Inhaber des gleichnamigen – vor 91 Jahren gegründeten Malerbetriebes – und Gewinner des bergischen Ausbildungspreises 2010 und 2014, aus Überzeugung. Sein aktueller „Azubi“ Luc Oberlies (21) ist in der Theorie der Beste seines Jahrgangs und bekam am Freitagmittag in der Zentrale seines Ausbildungsbetriebes in der Vohwinkeler Kaiserstraße als Anerkennung für seine Leistungen nicht nur die entsprechenden Urkunde durch Oliver Cony, Obermeister der Malerinnung, und die Prüfungsvorsitzende Melanie Hainz überreicht, sondern wurde auch Besitzer eines fahrbaren Werkzeugkoffers der Essener Sto-Stiftung.
Luc Oberlies hatte das Gymnasium am Kothen vor gut zwei Jahren mit dem Abitur verlassen und wollte vor seinem voraussichtlichen Informatik-Studium unbedingt das „wahre Leben“ kennen lernen. Und das brachte ihm auf den Baustellen und in der Berufsschule wegen der unterschiedlichen schulischen und sozialen Voraussetzungen seiner jungen Berufskollegen auch einige Schwierigkeiten. „Doch Luc hat sich durchgebissen“, lobte Conrad seinen Azubi.
Auch in der Praxis entwickelte sich dieser positiv weiteren – und kam mit den corona-bedingten Schwierigkeiten zurecht. Im dritten Lehrjahr übertrug er dem Azubi Aufgaben, die er allein oder zusammen mit einem jüngeren Azubi auf den Baustellen zur Zufriedenheit von Kundschaft und Meister erledigte. In der Berufsschule, dem Berufskolleg am Kothen, nahe seiner bisherigen Schule glänzte Luc so, dass seine Lehrerin Anett Klein ihn für die Auszeichnung vorschlug. „Luc hat einen Notenschnitt von 1,5“, bescheinigte Anett Klein ihrem Klassen-Primus.
Halfen die gymnasialen Vorkenntnisse in Physik und Chemie in seinem jungen Berufsleben? „Von dem, was ich in der Schule gelernt habe, konnte ich in erster Linie meine Kenntnisse aus dem Mathematik-Leistungskurs gebrauchen,“ antwortet Luc Oberlies, für den die handwerkliche Ausbildung bei Conrad einen Rückhalt bedeutet, auf den er immer zurückgreifen kann.
„Aber ich könnte mir auch vorstellen, in diesem Beruf zu bleiben“, gesteht der hoch aufgeschossene junge Mann nach seinen durchweg positiven Erfahrungen als Maler und Lackierer. „Aber erst muss ich in der kommenden Woche die theoretische Prüfung bestehen, und am 17. Juni geht es dann in die Praxis der Gesellenprüfung“, beschreibt Luc Oberlies seine nahe Zukunft.
Die sieht, was den Nachwuchs im Maler- und Lackierer-Gewerbe angeht, nicht so rosig aus, wie Innungs-Obermeister Oliver Cony feststellte: „Vor allem jetzt, nach fast anderthalb Jahren Corona, liegen uns kaum Bewerbungen vor. Da hat Corona wohl bei den Schülerinnen und Schülern zu einer gewissen Orientierungslosigkeit geführt.“ Da sind Veranstaltungen wie die Preisverleihungen im Malerbetrieb Andreas Conrad schon eine angenehme Abwechslung.