100 Auftritte für das Prinzenpaar

Am Samstag erwacht auf dem Rathausvorplatz der Hoppeditz.

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Wenn am Samstag um 11.11 Uhr der Hoppeditz auf dem Rathausvorplatz erwacht und mit einem mitreißenden Tanz die Karnevalssession eröffnet, dann schlagen nach neunmonatiger närrischer Abstinenz die Herzen der Jecken höher. Der Tanz des meist weiblichen Hoppeditz ist der Auftakt zu rund 80 Veranstaltungen der 18 dem CCW angeschlossenen Karnevalsgesellschaften im Tal des bergischen Frohsinns.

Und das Hoppeditzerwachen soll es gleich in sich haben: „Wir machen die Treppe zum Rathaus bis 14 Uhr zu unserer Bühne und wollen den Zuschauern und den Besuchern auf dem Werth ein tolles Programm bieten“, verspricht Wilfried Michaelis, der Präsident des CCW, des Carnevals Comitees Wuppertal. Michaelis war in der letzten Session als Wilfried I geradezu die Idealbesetzung des eines Karnevalsprinzen, der zusammen mit Anja I bei jedem seiner rund 100 Auftritte seine Begeisterung für die fünfte Jahreszeit herüber brachte.

Etwa 100 Auftritte blühen auch dem Nachfolger- und Vorgängerpaar Burkhard II. und Ute II., wobei deren Proklamation am 24. November bei Bernd Bigges Hako sicher einer der Höhepunkte des Wuppertaler Karnevals sein dürfte. „Aber vorher gibt es noch am 18. November bei den WSW in der Schützenstraße die Proklamation des Kinderprinzenpaares“, betont Michaelis mit einem Herz für den karnevalistischen Nachwuchs, der in den letzten Jahren durchaus zeigte, wie man Hallen zum Toben bringt.

„Unter all den großen und kleineren Veranstaltungen ragen natürlich die Galas der „Jonges vam Westkotten“ oder der Weinberger Funken heraus“, so Michaelis, der auch auf die Herrensitzungen bei Hako und der Weinberger Funken im Breuer-Saal verweist, wobei der Brachialhumor bei den Weinberger Funken nicht den Geschmack zarter Gemüter treffen dürfte.

Der Höhepunkt schlechthin dürfte jedoch die Prunksitzung der KaGe Colmar am 19. Januar in der „Närrischen Stadthalle“ sein. Die ist schon jetzt ausverkauft und auch ein Anziehungspunkt für die Wuppertaler Polit-Prominenz, unter der sich OB Andreas Mucke und Sozialdezernent Stefan Kühn ausdrücklich zum närrischen Treiben bekennen.

Höhepunkt der Wuppertaler Straßenkarnevals ist der Rosensonntagszug am 11. Februar. „Die Zusammenarbeit mit den Behörden klappt in Bezug auf das Sicherheitskonzept hervorragend“, bescheinigt Michaelis der Stadt ein Herz für Narren, bedauert aber: „Der Zuschuss zum Rosensonntagszug beträgt nach Inkrafttreten des Haushaltssicherungsgesetzes nur noch 2500 Euro. Vorher waren es 5000. Wir hoffen, dass wir irgendwann mal wieder dahin kommen.“

Zwar ist der 11.11. der offizielle Beginn der Session, doch vorher treffen sich diverse KaGes, um ihren verdienten Narren glänzende Orden zu verleihen. „Das ist bei Sitzungen immer etwas störend und langweilig für die Zuschauer, die ja das Programm sehen wollen“, hat Michaelis Verständnis. Ein besonderer Verdienst kommt dem CCW in diesem Jahr zu: Auf seiner Homepage hat es die Rosenmontage bis 2050 aufgelistet. Staunend erfährt man, dass der höchste karnevalistische Feiertag 2050 auf den 21. Februar fällt.