Quartier Mirke Rückenwind für Kulturkindergarten
Das Projekt erfährt viel Interesse. Rund 25 000 Euro an Spenden sind schon eingegangen.
Mirke. „Es ist toll, was wir für Rückmeldungen bekommen“, zieht Joachim Heiß, Geschäftsführer der Alten Feuerwache eine erste Bilanz. Zu dem am Bahnhof Mirke geplanten „Kulturkindergarten“ gibt es viele positive Äußerungen und schon zahlreiche Spenden: Rund 25 000 Euro sind bereits zusammengekommen.
Sammlungen von Geburtstagen oder Golf-Turnieren landen im Spendentopf für die Einrichtung, mit der die Alte Feuerwache Kindern in schwierigen Lebenssituationen einen guten Start ins Leben geben möchte. „Die Leute finden das eine tolle Idee“, berichtet Joachim Heiß von den vielen Reaktionen. Auch unter Erzieherinnen sei das Interesse groß — zum Glück, denn diese werden derzeit gesucht. Und auch die Universität ist interessiert. Es gebe erste Gespräche über eine wissenschaftliche Begleitung.
Die Grundfinanzierung wird wie bei anderen Kitas über Land, Stadt und Träger laufen. Aber nicht nur für die Einrichtung, sondern auch dauerhaft braucht der Kulturkindergarten weiteres Geld, um sein besonderes Konzept zu verwirklichen. „50 000 bis 70 000 Euro pro Jahr wären schön“, so Joachim Heiß.
Das ist für zusätzliches Personal gedacht sowie Fortbildungen zu Bindungsförderung. Für die Kulturförderung mit Musik, Malerei oder Theater werden ebenfalls geschulte Pädagogen und Material gebraucht. Die Kita werde auch neue Wege in der Bildungsvermittlung gehen, angelehnt an die italienische Reggio-Pädagogik, erklärt Joachim Heiß: „Wir gehen davon aus, dass Kinder wissbegierig sind, wollen sie ihre Umwelt und auch den Stadtteil erkunden lassen und nicht nur Dinge vorgeben.“ Die Förderung soll den Kindern bessere Bildungschancen verschaffen und damit ein wichtiger Baustein zur Armutsbekämpfung sein.
Die Pläne für das Haus sind fertig: Das Architekturbüro Gerlich hat sich für „eine moderne Interpretation der Stilelemente eines Bahnhofs“ entschieden — das werde an den überdachten Bereichen mit Stützen vom Gebäude deutlich, so Dominik Gerlich. Insgesamt schmiege sich das L-förmige Gebäude „wie eine schützende Hand“ um den Spielbereich unter freiem Himmel.
Im Inneren greife das Haus die Struktur einer italienischen Stadt auf: Von der „Piazza“, dem großen Multifunktionsraum in der Mitte, führten zwei Flure wie Straßen durchs Haus, vorbei an abgerundeten Ecken. Dank Photovoltaik-Anlage, Wärmerückgewinnung und Dämmung werde das Haus nur wenig Energie brauchen.
Der erste Teil-Bauantrag ist gestellt, bald sollen die Arbeiten beginnen. Geplant ist, dass am 1. August 2018 die ersten Kinder einziehen können.