100 Jahre alter Wasserstollen: Feuerwehr wirkt Flutwelle entgegen

Die Feuerwehr Langerfeld bohrt am Nachmittag Löcher in die Tür, hinter der sich ein hoher Wasserdruck gebildet hat.

Wuppertal. Der alte Stollen an der Thielestraße ist mehr als 100 Jahre alt. Wilhelm Hedtmann, seiner Zeit Langerfelder "Wasserpionier", hat ihn erbaut - zum Zweck der Wassergewinnung. Heute ist der Stollen nicht mehr in Betrieb und kaum jemand weiß, dass er noch existiert.

Doch hinter der Eisentür, mit der der Wasserstollen verschlossen ist, hat sich im Laufe der Zeit ein gefährlicher Wasserdruck aufgebaut, dem die freiwillige Feuerwehr Langerfeld am Freitag entgegen wirken will. "Kontrollierter Druckabbau" heißt das dann allgemein und konkret bedeutet dies, dass die mittlerweile korrodierte Tür an mehreren Stellen aufgebohrt wird, damit das Wasser abfließen kann. Doch um zu der Eisentür zu gelangen, mussten die Feuerwehrleute erst einmal 350 Meter zurücklegen.

Denn die Tür allein bietet keinen ausreichenden Schutz mehr und würde man nichts unternehmen, bestünde die Gefahr einer Flutwelle. Erkannt wurde das Problem bei einer Stollenbefahrung auf Veranlassung der Bezirksvertretung.

Wie lang der Stollen ist, ist nicht bekannt. Im Ressort Umweltschutz der Stadt vermutet man aber, dass der Stollen im Hedtberg - übrigens benannt nach dem Stollenbauer Wilhelm Hedtmann - mit anderen Wasserstollen und vielleicht sogar mit der ehemaligen Zeche Carl verbunden ist.

Mehr von diesem außergewöhnlichen Feuerwehreinsatz gibt es später an dieser Stelle in Form einer Fotogalerie.