Ärzte und Krankenhäuser informiert 13 Legionellen-Fälle in Wuppertal gemeldet – Stadt ergreift Maßnahmen

Wuppertal · In Wuppertal ist es offenbar zu einer Häufung von Legionellen-Erkrankungen gekommen. Bestimmten Menschen rät die Stadt, bei Symptomen einen Arzt aufzusuchen.

Dem Gesundheitsamt wurden mehrere Legionellen-Erkrankungen gemeldet. Bei Verdacht sollte der Hausarzt aufgesucht werden.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Seit dem 6. August wurden dem Wuppertaler Gesundheitsamt 13 Fälle von Legionellen-Erkrankungen gemeldet. Es handelt sich um milde bis mittlere Krankheitsverläufe. Das teilte die Stadt am Mittwochnachmittag mit.

Das Gesundheits- und das Umweltamt der Stadt haben in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Lanuv (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen) umgehend alle Schritte eingeleitet, um die Infektionsquelle zu ermitteln und im Infektionsfall schwere Verläufe zu verhindern.

Legionellen sind Bakterien, die in geringen Konzentrationen in natürlichen Gewässern und im Boden vorkommen und dort in der Regel keine Gesundheitsgefahr darstellen. Eine Infektionsgefährdung kann sich ergeben, wenn die Bakterien in kleinsten belasteten Wassertröpfchen (Aerosolen) in die Lunge gelangen. Quellen für solche Aerosole können Verdunstungskühlanlagen, Kühltürme und ähnliche Anlagen sein.

Beim Einatmen muss es nicht zwangsläufig zu einer Erkrankung kommen: Nur einer von hundert Menschen entwickelt Symptome. Bei abwehrgeschwächten Personen oder Personen mit bestimmten Vorerkrankungen besteht jedoch ein erhöhtes gesundheitliches Risiko.

„Aktuell sind alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Ausbreitung zu stoppen“, erklärt Umweltdezernent Frank Meyer. „Für 34 in Frage kommende Anlagen in unserem Stadtgebiet wird eine sofortige Überprüfung und anschließende Desinfektion angeordnet. Zusätzlich werden die Betriebstagebücher der Betreiber überprüft, in denen sie die regelmäßigen wöchentlichen Kontrollen ihrer Anlagen dokumentieren. Und natürlich werden auch die Nachbarkommunen durch unsere Untere Umweltbehörde und die Bezirksregierungen entsprechend sensibilisiert.“

Ärzte und Krankenhäuser
wurden bereits informiert

Gesundheitsdezernent Stefan Kühn ergänzt: „Im Sinne des vorsorglichen Gesundheitsschutzes wurden ebenfalls alle Ärzte und Krankenhäuser informiert, damit sie bei Patienten mit entsprechenden Symptomen eine mögliche Legionellen-Infektion berücksichtigen. Ganz wichtig“, betont Kühn, „ist das auch für alle Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder entsprechenden Vorerkrankungen: Bitte wenden Sie sich bei grippeähnlichen Symptomen, wie Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen oder Fieber, früh an ihren Hausarzt, damit eine mögliche Legionellen-Erkrankung direkt richtig behandelt wird.“

Eine unbehandelte oder falsch behandelte Lungenentzündung durch Legionellen verläuft häufig sehr schwer. Bei korrekter Behandlung sind die Heilungsaussichten gut, teilt die Stadt mit. Red

(wz)