Soziales 20 Jahre Christlicher Hospizdienst im Wuppertaler Westen
Wuppertal · Sterbende auf dem letzten Lebensweg begleiten.
Im Stadtteil hat er Pionierarbeit geleistet. Der Christliche Hospizdienst im Wuppertaler Westen begleitet seit 2004 Sterbende und Schwerstkranke auf ihrem letzten Lebensweg. Auch die Angehörigen bekommen in der schwierigen Zeit des Abschieds und der Trauer Unterstützung. Vor genau 20 Jahren wurde der Verein gegründet und hat seitdem viel dazu beigetragen, die immer noch oft tabuisierten Themen Tod und Sterben ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Bei einem Festakt im Seniorenzentrum Vohwinkel wurde auf die nicht immer einfachen Anfänge der Hospizarbeit zurückgeblickt und die Arbeit der Hospizhelferinnen und -helfer gewürdigt.
„Wir möchten ihnen dafür sehr herzlich danken“, so Vorsitzender Tobias Hahn. Über 60 Ehrenamtler seien aktuell in der Hospizbegleitung tätig. Die Nachfrage bei den entsprechenden Kursen sei nach wie vor hoch. Nur mit diesem großen Engagement könne die anspruchsvolle Aufgabe der Sterbebegleitung geleistet werden. Hahn würdigte außerdem die Verdienste von Mitgründerin Sylvia Wiederspahn und der langjährigen Koordinatorin Christel Brinkmann. Durch den Einsatz aller Beteiligten ist der Verein stetig gewachsen und mittlerweile bei den Einrichtungen im Stadtteil gut vernetzt. Auch an den Schulen gibt es Vorträge und Informationsveranstaltungen. Grundsätzlich soll dadurch ein breiteres Bewusstsein geschaffen werden. Nach wie vor gilt im Verein das Motto der Anfangstage: „In Würde leben, in Würde sterben“.
Dass die Hospizarbeit in der Pionierphase aber auch Widerstände überwinden musste, berichtete Katharina Ruth vom befreundeten Hospizdienst Pusteblume. „Gerade die Kirchen waren damals nicht begeistert und wir haben uns durchaus unbeliebt gemacht“, so die Hospizkoordinatorin. Auch wenn sich Situation heute mit einer allgemeinen Anerkennung der Hospizarbeit stark geändert habe, gebe es weiterhin viel zu tun. Unter anderem verwies Katharina Ruth auf die schwierigen Bedingungen in der Pflege. „Auch wenn wir viel erreicht haben, gibt es noch zu viele Menschen, die auf ihrem letzten Weg keine Versorgung haben“, so die Koordinatorin. Es sei daher wichtig, mit der Idee der Hospizarbeit neue Helferinnen und Helfer zu erreichen. „Dabei müssen wir diverser und multikultureller werden“, findet Katharina Ruth. Diesbezüglich sei der stadtteilbezogene Ansatz des Christlichen Hospizdienstes im Wuppertaler Westen eine gute Sache. Grundsätzlich müssten die Themen Tod und Sterben aus der Tabuzone herausgeholt werden.
So sieht es auch Bürgermeister Heiner Fragemann, der beim Festakt ebenfalls den Einsatz der Ehrenamtler lobte. „Hier wurde ein Netzwerk der Solidarität und des Mitgefühls geschaffen“, erklärte er. Für Bezirksbürgermeister Georg Brodmann ist die Hospizarbeit eine „wichtige und wirkungsmächtige Bewegung für eine menschengerechte Würde.“
Zum 20-jährigen Bestehen des Hospizdienstes gibt es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, das auf der Internetseite des Vereins abrufbar ist. Es umfasst unter anderem Vorträge, Kurse und Theaterstücke. Mehr Infos unter: