200 Mal rettete die Feuerwehr — mit Erster Hilfe am Telefon
Gemeinsame Leitstelle der Städte Wuppertal und Solingen zieht positive Bilanz.
Wuppertal. Reanimation von Herzinfarktpatienten und richtiges Verhalten im Brandfall: Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiter der gemeinsamen Leitstelle der Feuerwehren Wuppertal und Solingen etwa 200 Mal besonders schnell geholfen — vom Telefon aus. Die wenigsten Otto-Normal-Verbraucher ahnen, in welch’ dramatischer Hektik die 37 Leitstellen-Disponenten an der August-Bebel-Straße in Wuppertal die Lage am anderen Ende der Leitung analysieren, dann lebensrettende Maßnahmen auf den Weg bringen und dabei die Nerven behalten. Zu Schulungszwecken werden entsprechende Gespräche aufgezeichnet.
Da gibt es hochdramatische Telefonate, bei denen beispielsweise der Anrufer von einer Person im Hintergrund pausenlos durch lautes Schreien — „Er stirbt, er stirbt“ — unterbrochen wird. Panik, Hektik, Angst. Die Retter am Telefon sind darauf vorbereitet. Wenn der Anrufer am anderen Ende der Leitung. Dort arbeiten keine Novizen, sondern „die bestausgebildetsten Männer unserer Feuerwehr“, sagt Ulrich Zander, Vizechef der Wuppertaler Feuerwehr.
Die Disponenten arbeiten mehrgleisig: Während sie Erste Hilfe am Telefon leisten, schicken sie umgehend Rettungswagen und Löscheinheiten zum Unglücksort. Auch das ist manchmal gar nicht so einfach: Immer häufiger sprechen die Anrufer schlechtes Deutsch, können oft nicht klar sagen, wo sie sich befinden. Eine entscheidende Frage: Die Feuerwehr ist schnell da, aber der Ort muss stimmen, sonst war alle Eile umsonst. Zander: „Es gibt nichts, was es nicht gibt. Deshalb unsere Disponenten regelmäßig geschult.“ Auch was Namensdoppelungen in den beiden Städten Wuppertal und Solingen angeht. Und natürlich bleiben die Disponenten in der Leitung, bis die Retter dann tatsächlich vor Ort eingetroffen sind.