200 WSW-Mitarbeiter wollen helfen, Leben zu retten
Die STadtwerke habens ich an einer Typisierungsaktion zur Registrierung in der Knochenmarkspenderdatei beteiligt.
Wuppertal. 197 Mitarbeiter der WSW haben sich entschlossen, aktiv zu werden, etwas zu tun. Sie sind jetzt als potenzielle Knochenmarkspender bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) registriert. Die Idee zur Aktion hatte ein WSW-Mitarbeiter, der der Geschäftsführung vorschlug, eine sogenannte Betriebstypisierung zu organisieren. Die Geschäftsführung stimmte und übernahm auch die Kosten für die Spenderregistrierung - pro Spender 50 Euro.
Im Spätsommer ließen sich dann 197 Mitarbeiter im Betriebsrestaurant registrieren. Das sind etwa zehn Prozent der WSW-Mitarbeiter, also eine "sehr gute Quote", sagt DKMS-Sprecherin Katrin Dördelmann.
"Vor der Spendenaktion gab es unter unseren Mitarbeitern Bedenken und Vorurteile. Viele assoziierten mit der Knochenmarkspende fälschlicherweise eine Rückenmarkspende und hatten Angst, dass die Spende mit Schmerzen verbunden ist", erklärt Malte Berger, Betriebsarzt der WSW.
Dördelmann zur Knochenmarkspende: "Leukämie ist wirklich die einzige Krebsform, bei der man etwas tun kann. Die Patienten sind darauf angewiesen, dass Menschen zur Knochenmarkspende bereit sind." Die gute Nachricht: Heutzutage hat man die technischen Möglichkeiten, um das Knochenmark der Spender hochauflösend zu typisieren. Das erhöht nicht nur die Chance, dass das fremde Gewebe vom Körper des Patienten angenommen wird, sondern auch die Überlebenschance.
Die schlechte Nachricht: Es bleibt schwierig, den passenden Spender für einen Patienten zu finden, da das Gewebe möglichst kompatibel sein muss. Dördelmann sagt: "Viele potenzielle Spender bleiben nach der Registrierung über Jahre in der Datenbank, bevor tatsächlich gespendet wird." Jeder fünfte Patient findet leider keinen passenden Spender.
Kommt es zur Knochenmarkspende, so ist die Erfolgschance je nach Patient völlig unterschiedlich: Es hängt im Einzelfall vom Alter und Gesundheitszustand des Patienten, vom Zeitpunkt der Transplantation, von der Art der zugrunde liegenden Erkrankung und vom Auftreten möglicher Komplikationen ab.
"Alle 45 Minuten erhält jemand in Deutschland die Diagnose Leukämie", sagt Dördelmann. Doch das schließt sämtliche Formen der Leukämie mit ein. Die Knochenmarkspende ist eine Chance für die Patienten, "aber", betont Betriebsarzt Berger, "es ist definitiv die letzte Chance."