200 Wuppertaler feiern zehnten Geburtstag des Stadtteilservices
Polizei, Anwohner und Oberbürgermeister nennen die Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Stadtentwicklung.
Vom Ostersbaum hinaus in die Welt ging die Idee des Stadtteilservices, einer Maßnahme unter der Trägerschaft der Stadt Wuppertal und des Jobcenters, und zwar vor genau zehn Jahren. Grund genug, den klugen Gedanken und seine effektvolle Verwirklichung gebührend zu feiern. Eine Gelegenheit, die am Freitagnachmittag rund 200 Menschen im Nachbarschaftsheim am Platz der Republik wahrnahmen. Unter den Gästen war auch Oberbürgermeister Andreas Mucke, der den Helfern in ihren dunkelblauen Westen mit dem orangefarbenen Logo dankte: „Es ist beispielhaft, was Sie für andere Menschen leisten.“
Sozialdezernent Stefan Kühn erläuterte den Grundgedanken des Stadtteilservices, den es unter der Projektleitung von Silke Costa (Awo) inzwischen in sieben Stadtteilen Wuppertals gibt und der auch überregionales Interesse geweckt hat. „Wir geben den Arbeitsuchenden die Gelegenheit, Sinnstiftendes zu tun, und stärken damit ihre Kompetenz und ihr Selbstbewusstsein, weil sie mit ihren Diensten an den Menschen in ihrem Quartier wichtige Beiträge zur Stadtentwicklung leisten.“
Das bestätigte Helfer Wolfgang Fischer (62) aus dem Revier um die Marienstraße: „Wir besichtigen beispielsweise die aufgestellten Container und melden der AWG, wenn die überfüllt oder beschädigt sind. Wir teilen Essen an die Bedürftigen bei der Wuppertaler Tafel aus, fahren mit Rollstuhlfahrern hinaus und begleiten alte Leute zum Arzt.“ Fischer ist gelernter Bürokaufmann, wurde arbeitslos und hat nach eigenen Angaben bei Bewerbungen nur Absagen erhalten. Der Stadtteilservice gebe seinem Leben wieder einen Sinn.
Thomas Lenz, Chef des Jobcenters, betont noch einen anderen Aspekt. „Die jeweils 15 Helfer in den sieben Stadtteilen haben wieder einen strukturierten Tagesablauf und erfahren im Rahmen ihrer Tätigkeit auch viel Dank durch die Menschen, denen sie helfen.“
Das wurde auch deutlich, als die Helfer Frank Gottsmann, dem Geschäftsführer der Awo, während der Feier eine ganze Stellwand voller Dankschreiben überreichten, auf denen viele den freundlichen Menschen des Stadteilservices herzlich dankten.
Nur Gutes über den Stadtteilservice wusste auch Polizeihauptkommissar Dietmar Klupsch zu berichten: „Das ist eine sehr wichtige Institution, die sich vor allem um alte und alleinstehende Leute kümmert.“ Seniorin Anni Löbbecke lobte die Helfer ebenfalls: „Die kaufen für mich ein, vergessen nichts, und das Geld, das übrig ist, bringen sie auch wieder mit. Ein Grund, einfach mal Danke zu sagen.“ fwb