Sicherheit 22 Einbrüche in Kitas im vergangenen Jahr

30 Mal blieb es bei einem Versuch. Und das, obwohl es meist wenig Beute gibt.

Einbruch in einer Kita: Meist wiegt der Sachschaden hinterher schwerer als die Beute der Täter.

Foto: dpa/Silas Stein

Gleich zweimal schlugen Einbrecher Ende Februar in derselben Nacht in Beyenburg zu. Ihr Ziel: zwei Kindertagesstätten an der Beyenburger Freiheit. Am nächsten Morgen entdeckte Leiterin des St. Maria Magdalena Kindergartens die Einbruchsspuren an ihrer Kita. Etwas Bargeld und ein Laptop wurden gestohlen, die Tür aufgebrochen und eine Fensterscheibe eingeschlagen. „Ein paar Kinder kamen gleichzeitig mit mir an, und haben direkt die eingeschlagene Fensterscheibe bemerkt“, erzählt Leiterin Annegret Grundschöttel.

Ein Gruppenraum sei an diesem Tag nicht nutzbar gewesen, sodass einige Eltern ihre Kinder wieder mit nach Hause nehmen mussten. „Die Kinder sind schon ein wenig verängstigt“, erzählt Grundschöttel. Ein Junge habe gar nicht glauben können, dass es Diebe nicht nur „im Spiel“ gibt. Auch die Eltern seien fassungslos gewesen, dass so etwas in einer Kita passieren kann.

Einbrüche in Kitas sind
kein Einzelfall mehr

Dabei sind Einbrüche in Kitas längst kein Einzelfall mehr. Laut der Polizei gab es diesem Jahr bereits fünf Einbrüche in Kindergärten, Kindertagesstätten und Kinderhorten. Dazu kommen mehrere Versuchsdelikte. Im vergangenen Jahr kam es zu 22 Einbrüchen und etwa 30 Versuchen. Laut Polizei gibt es dabei keine Schwerpunkte in Wuppertal, sondern die Taten kommen im gesamten Stadtgebiet vor. Und das, obwohl die Ausbeute meist nur gering ist. In den meisten Fällen werde etwas Bargeld, ab und an auch Elektronik gestohlen.

Über die Intention der Täter lässt sich nur mutmaßen. Sachbeschädigung oder Randale sind jedenfalls nicht die Hintergründe, die Täter suchen schon explizit nach Beute, so die Polizei. Zudem können sich Einbrecher bei Kitas im Gegensatz zu Wohnhäusern sicher sein, dass sie nachts nicht gestört werden.

Ähnlich wie im St. Maria Magdalena Kindergarten ging es in derselben Nacht in der Nachbarkita, der DRK-Kita „Wühlmäuse“ zu. Auch dort wurden Bargeld und ein Laptop gestohlen. „Die Sachschäden an Türen und Fenstern beschäftigen uns allerdings mehr“, sagt Bettina Voglmayr, Leiterin der Kita.

Neben einer Fensterscheibe sei bei dem Einbruch auch eine Fensterbank beschädigt worden. Die Ängste der Kinder habe man aber gut auffangen können, erzählt Voglmayr. So würden die Kinder draußen am Haus nach Spuren suchen und hätten sogar Fallen für Einbrecher gebaut. „Die Thematik wird ins Spiel miteingebaut“, so die Leiterin. Auch die Eltern seien gelassen gewesen.

Auch umliegende Kitas reagieren auf die Einbrüche in Beyenburg „Wir standen direkt nach dem Einbruch in Kontakt mit den Leitern der beiden betroffenen Kitas“, erzählt Ute Steckelings, Leiterin der Kita „Die Waldmäuse“ in Laaken-Eschensiepen. „Wir wollen die Kinder aber nicht unnötig in Panik versetzen“, erklärt Steckelings. Allerdings will die Leiterin künftig vorsichtiger mit Wertsachen umgehen, einen Tresor nutzen oder wertvolle Gegenstände und Daten mit nach Hause nehmen.

Dazu rät auch die Polizei: Die Vorsichtsmaßnahmen, die Kitas ergreifen können, sind in etwa dieselben, die auch für Wohnhäuser gelten. Dazu gehören neben dem sicheren Verstauen von Wertgegenständen auch insbesondere, die Nachbarn zu sensibilisieren.