24 h live: Die Wuppertaler schauen sich im Rathaus um
Goldene Bücher, Gemälde und Geschenke — im Rathaus gab es viel zu entdecken.
Wuppertal. Akten wälzen, Telefonate führen oder Berichte schreiben — keine Spur vom trockenen Büroalltag im Rathaus Barmen, zumindest nicht am Samstag beim Tag der offenen Tür, zu dem die Stadtverwaltung im Rahmen von „24 Stunden live“ eingeladen hatte. Neben einer Menge Informationen über die Stadt, ihre Sehenswürdigkeiten sowie über die verschiedensten Ausbildungsberufe wurde den Besuchern ein reichhaltiges Programm angeboten.
Während im Lichthof in der unteren Etage eine Ausstellung aller Geschenke an die Stadt Wuppertal aus den Partnerstädten der ganzen Welt zu bestaunen war, empfing eine Etage höher Oberbürgermeister Peter Jung interessierte Bürger, um ihnen seinen Arbeitsplatz einmal vorzustellen. Ein Autogramm hier, ein Foto da — bürgernah und in lockerer Atmosphäre ging er auf Wünsche und Fragen ein, war zum Scherzen aufgelegt. „Das ist ein Bild vom Preußischen Finanzminister aus dem Jahre 1873. Er hatte das Glück, ein Guthaben zu verwalten und keine Schulden“, gibt Jung über das riesige Gemälde an der Wand zum Besten, auf dem August von der Heydt abgebildet ist.
Aber nicht nur in das Arbeitszimmer zog es viele Besucher, auch das erste Sitzungszimmer war vielmals von großem Interesse. Hier beeindruckten vor allem die beiden Goldenen Bücher, in die sich seit 1900 alle Berühmtheiten eintragen, die Wuppertal besuchen oder dort geboren sind. Wie zum Beispiel die Journalistin und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, die sich im Jahr 2005 im Goldenen Buch ihrer Heimatstadt verewigt hat. Der erste Eintrag stammt vom letzten Deutschen Kaiser, Kaiser Wilhelm II, und seiner Frau Auguste Viktoria. 113 Jahre später war es jetzt Bundeskanzlerin Angela Merkel, die mit ihrer Unterschrift den aktuellsten Eintrag beisteuerte.
Beliebtes Ziel am Tag der offenen Tür war auch das Geodatenzentrum, wo historische Katasterbücher, aktuelle Stadt- und Freizeitkarten sowie verschiedene Luftbildaufnahmen gezeigt wurden und wo beim Vermessungstriathlon das Wissen der Wuppertaler abgefragt wurde — zum Beispiel beim Schätzen von Strecken.