500 Jobs in Gefahr? Ortstermin in der Spielhalle
Schärfere Gesetze: Wuppertaler Glücksspiel-Unternehmer in Sorge um ihre Existenz.
Wuppertal. Seit Jahren sorgen sie auch in Wuppertal immer wieder für Diskussionen — mit Blick auf das Stadtbild, auf den Jugendschutz, auf die Spielsucht und nicht zuletzt auch auf Steuereinnahmen: Jetzt nehmen die Inhaber von Spielhallen über ihre Dachverbände Stellung und sehen angesichts schärferer Gesetze auf Dauer bis zu 500 Arbeitsplätze allein in Wuppertal in Gefahr.
Seien derzeit noch 92 Glücksspiel-Konzessionen auf 80 Standorte im Stadtgebiet verteilt, könnte sich die Zahl der Konzessionen auf elf reduzieren. Demnach brachte es Wuppertal Ende 2012 noch auf 883 Geldspielgeräte in Hallen und auf 615 in gastronomischen Betrieben. Diese Zahlen — sie wurden vom Arbeitskreis gegen Spielsucht erhoben — nannten Vertreter des Bundesverbandes der Automatenunternehmer (BA) und des Deutschen Automatenverbandes (DAV) am heutigen Donnerstag bei einem Ortstermin mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Manfred Todtenhausen.
Der Wuppertaler — vor seinem Wechsel nach Berlin unter anderem Vorsitzender des Ausschusses für Schutz und Ordnung — machte sich im „Entertainmentcenter 8ball“ an der Hochstraße ein eigenes Bild vom Betrieb einer Spielhalle. Todtenhausens Gastgeber weiß, wovon er spricht: Der Unternehmer Wolfgang Scheffel ist nach eigenem Bekunden seit 1962 im Glücksspielgeschäft und seit 1971 selbstständig. An sechs Standorten beschäftige er insgesamt 25 Mitarbeiter. „In Vollzeit“, wie der Wuppertaler betont. „Leider wird unsere Branche nach wie vor negativ dargestellt.“ Dabei sei es wichtiger denn je, klare Grenzen zwischen seriösen Spielhallen, die sich an alle Auflagen halten, und unseriösen Anbietern zu ziehen.
Um bloße Lobby-Arbeit gehe es bei Ortsterminen dieser Art nicht, hieß es am Donnerstag: Wer die seriösen und streng reglementierten Anbieter verdränge, ebne nicht zuletzt dem illegalen Glücksspiel in Hinterzimmern und im Internet den Weg — dann ohne staatliche Vorschriften, regelmäßige Kontrollen durch die Ordnungsbehörden und mit einer weitaus größeren Suchtgefahr im rechtsfreien Raum.