60 Polizisten beim Blitzmarathon im Einsatz
An 19 Stellen, darunter einigen Wutpunkten, hat die Polizei in den vergangenen 24 Stunden „geblitz“.
Wuppertal. Es gibt Straßen, da denkt so mancher Anwohner regelmäßig, dass Polizei und Stadt dort gerne mal ihre Blitzgeräte aufstellen können: Entweder nutzen Kolonnen von Pendlern die Strecken, Raser testen ihre Hubräume oder gestresste Eltern bringen Kinder in die Schule. Als Wutpunkte haben diese Ecken seit dem zweiten Blitzmarathon Eingang in die Alltagssprache gefunden und 750 dieser Wutpunkte hat die Polizei seitdem im Bergischen Städtedreieck überprüft. So auch am gestrigen Dienstag, als 60 Polizisten alleine in Wuppertal an 19 Standorten 24 Stunden lang geschwindigkeitskontrollen durchführten.
„Wir bekommen sogar Emails, die mit ’Wutpunkt’ überschrieben sind. Und wenn wir da auftauchen werden wir quasi mit Kaffee und kuchen begrüßt“, sagte der Leiter der Verkehrsüberwachung Bernd Kruse am Dienstagmorgen. Er stand als Einsatzleiter mit Kollegen an der Beyenburger Straße.
Das kombinierte Konzept aus festinstallierten Blitzen und Radarwagen der Stadt und Kontrollen durch die Polizei zeige auf Dauer Wirkung, ist Kruse überzeugt. Nur noch rund drei bis fünf Prozent der kontrollierten Fahrzeuge würden bei einer Geschwindigkeitsübertretung gemessen. Die Autofahrer müssten wissen und das Gefühl haben, dass die Polizei konsequent und flächendeckend kontrolliere. Dazu dienen mehrere mobile Radarsysteme, ein Kamera-Motorrad, Unser wichtigstes Instrument ist und bleibt aber die persönliche Ansprache, wenn wir mit den Lasermessgeräten arbeiten und die Autofahrer herauswinken“, sagt Kruse.
Im dritten Jahr führen die Polizeibehörden und Ordnungsämter diese konzertierte Aktion durch. Und viele der im Verlauf deren von Anwohnern gemeldeten Wutpunkte haben es im Laufe der Zeit in den „Messatlas“ der Polizei geschafft. Darin sind rund 150 Messstellen verzeichnet. Und für das neueste mobile System, das sogar in beide Richtungen fotografieren kann, wird gerade ein neuer erstellt.
Am Dienstagmorgen jedenfalls hielten sich die Geschwindigkeitsübertretungen an der Beyenburger Straße in Grenzen. Wohl auch, weil viele Autofahrer aus der Gegenrichtung mit der Lichthupe warnen. Als Missbrauch der Lichthupe ist das verboten, „aber zum Einen haben wir nicht das Personal auch noch darauf zu achten, zum anderen hilft es ja, dass die Autofahrer vorschriftsmäßig fahren“, findet Kruse.