Umfrage 8000 Wuppertaler werden zur Sicherheit am Döppersberg befragt
Wuppertal · Warum halten sich die Menschen am Döppersberg auf, und wie häufig tun sie dies? Ferner interessiert in der Befragung, wie die Menschen den Döppersberg wahrnehmen in puncto Attraktivität, Helligkeit, Belebtheit oder auch Sauberkeit.
Wie sicher fühlt sich der Ottonormal-Wuppertaler am Döppersberg und wie bewertet er dessen Aufenthaltsqualität? Um diese Fragen dreht sich die stadtweite Haushaltsbefragung, die Wissenschaftler der Bergischen Universität Wuppertal erarbeitet haben und die in den nächsten Tagen bei 8000 Wuppertalern in den Briefkasten liegen wird.
Die Bürger werden zufällig ausgewählt. Fragen, die behandelt werden, sind unter anderem das Nutzungsverhalten: Warum halten sich die Menschen am Döppersberg auf, und wie häufig tun sie dies? Ferner sind Evaluationsfragen inkludiert, nach der Art, wie die Befragten den Döppersberg wahrnehmen in puncto Attraktivität, Helligkeit, Belebtheit oder auch Sauberkeit. Grundsätzliches wird auch zu Institutionen abgefragt: Was denkt man, wer die Verantwortung in der Stadt trägt, damit es sicher und ordentlich ist?
Im letzten Schritt will der Fragebogen noch von den Befragten wissen, ob sie selber dazu bereit sind, etwas zur Sicherheit und Ordnung in der Stadt beizutragen. Parallel zu den Haushaltsbefragungen ist eine Hotline geschaltet, falls es Nachfragen gibt. „Es kamen auch schon die ersten Nachfragen“, informierte Saskia Kretschmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit an der Bergischen Uni, am Dienstag.
Eigentlich war die Umfrage schon im vergangenen Jahr im Sommer geplant gewesen, doch aufgrund von Corona und der Weihnachtsfeiertage wurde es verschoben. Die Fragen wurden dementsprechend noch einmal angepasst, versichert Kretschmer. Für die 27-jährige Mitarbeiterin im Projekt „Kooperation Sicherheit Innenstadt/Döppersberg (KoSID)“ ist es das erste Mal, dass sie an einer Umfrage dieser Größenordnung mitwirkt. Finanziert werde das Projekt durch die Stadtsparkasse Wuppertal, Bergische Universität, das Innenministerium des Landes NRW, die Stiftung Lebendige Stadt, die Stadt Wuppertal und die WSW.
Gespräche mit Polizei, Ordnungsamt und Streetworkern
„Grundsätzlich verleiht die Umfrage Wuppertalern eine Stimme“, betont Kretschmer. Parallel zu der Bürgerbefragung würden qualitative Fachgespräche zum Beispiel mit der Polizei, dem Ordnungsamt, der Stadtplanung, Streetworkern und auch Vertretern des Gewerbes geführt. „Wir versuchen, das gesamte Spektrum abzudecken“, sagt sie. Die Neugestaltung des Döppersbergs sei eines der zentralen Stadtentwicklungsprojekte in Wuppertal. Sein Umbau zu einem sicheren und attraktiven Stadtplatz wird unter der Leitung von Prof. Frank Fiedrich und Dr. Tim Lukas wissenschaftlich begleitet.
Auf Erfahrungswerten basierend rechnen die Experten mit rund 20 Prozent Rücklauf des Fragebogens. „Momentan kann man nicht einschätzen, wie sich Corona auf die Befragung auswirkt, vielleicht haben einige Leute auch gar keine Lust. Je mehr Meinungen aber zusammenkommen, desto stellvertretender steht das Ergebnis aber für die Bürgermeinung“, so Kretschmer.
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind begrüßt, „dass mit der Befragung ein zentraler Beitrag zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Wuppertals in diesem wichtigen Projekt ermöglicht wird“. Die Ergebnisse der Haushaltsbefragung unterstützen die weitere Entwicklung von Maßnahmen, für die auch die Sicherheitserwartungen der Bürger wichtige Anhaltspunkte liefern. Von großer Bedeutung sei deshalb, dass sich möglichst viele der angeschriebenen Wuppertaler beteiligen. „Jeder ausgefüllte Fragebogen hilft uns sehr“, sagt Projektmitarbeiter Benjamin Coomann. Erste Ergebnisse der Befragung werden im Sommer dieses Jahres erwartet und sollen dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden.