A 46: Mehr Verkehr als auf der A 1
Bei der täglichen Belastung kann die A 46 schon jetzt locker mit der A 1 mithalten. In diesem Jahr gibt es dazu neue Zahlen.
Wuppertal. 2010 wurde gezählt, jetzt wird zusammengerechnet, und bis Ende 2011 soll es neue Zahlen geben — zur täglichen Verkehrsbelastung auch auf den Autobahnen in Wuppertal. Zuständig für die deutschlandweite Datensammlung ist die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) mit Sitz in Bergisch Gladbach. Dort laufen alle Fäden jener Verkehrszählungen zusammen, die im vergangenen Jahr für Aufsehen sorgten, als ihre Mitarbeiter auf Liegestühlen an der A 46 Platz genommen haben.
Die Zählungen an insgesamt 9486 Stellen im Land haben Autobahnen ebenso erfasst wie Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Sie liefern auch dem Landesbetrieb Straßen eine Datengrundlage für die Um- und Ausbaupläne der nächsten Jahre. Schon frühere manuelle Zählungen — ihre Ergebnisse wurden zuletzt 2005 veröffentlicht — hatten es auch an der A 1 und an der A 46 in sich: Was die durchschnittliche Verkehrsbelastung pro Tag betrifft, kann die vermeintliche Pendlerautobahn A 46 problemlos mit der Transitstrecke A 1 mithalten.
Am aktuellsten sind die Zahlen der automatischen Zählstellen — etwa im Abschnitt Sonnborn: Demnach lag die durchschnittliche Verkehrsbelastung der A 46 im Jahr 2009 dort in beiden Fahrtrichtungen bei insgesamt 82 530 Fahrzeugen am Tag. Darunter waren 8924 Lastwagen. Im Vergleich zu 2005 wurden an dieser Zählstelle 339 Lastwagen mehr registriert. Die Gesamtbelastung im Vergleich zu 2005 nahm im Abschnitt dagegen um fast 700 Fahrzeuge am Tag ab.
Erst der Vergleich zur A 1 verdeutlicht, um welche Dimensionen es auf der A 46 mittlerweile geht: Die automatische Zählstelle im Autobahnabschnitt Schloß Burg erfasste 2009 insgesamt 74 227 Fahrzeuge auf der A 1 am Tag — davon 10 485 Lastwagen. Auch die letzten manuellen Zählungen sprechen für sich: Wurden zwischen Langerfeld und Ronsdorf im Jahr 2005 auf der A 1 täglich 62 000 Fahrzeuge mit einem Lkw-Anteil von 16,6 Prozent gezählt, waren es auf der A 46 zwischen Katernberg und Elberfeld zum Beispiel gut 88 000 Fahrzeuge — davon 8800 Lastwagen.
So werden die neuen Zahlen für Nutzer, Anwohner und Planer der Wuppertaler Autobahnen zum Gradmesser.
Der Baustellen-Marathon sowohl auf der A 1 als auch auf der A 46 unterstreicht, dass das Netz seine Grenzen längst überschritten hat: Auf der einen Seite werden — da, wo es möglich ist — auf beiden Autobahnen jeweils drei Fahrspuren eingerichtet. Längs der A 1 und A 46 müssen als Konsequenz daraus weitere Millionen in den dafür vorgeschriebenen Lärmschutz investiert werden.
Autobahnausbau auf der einen, Lärmschutz auf der anderen Seite: Dieses „Wettrüsten“ wird die A 1 und A 46 noch jahrelang beschäftigen. Auch die Forderung nach einem Lückenschluss zwischen der A 46 und der A 1 über die Südhöhen bekommt mit den hohen Zahlen eine neue Qualität. Ein Blick in die Nachbarschaft: Eine Verkehrsprognose der IHK-Initiative Rheinland sagt dramatische Verkehrszahlen voraus. Demnach wird die Güterverkehrsleistung der Straße allein im Rheinland in den nächsten 14 Jahren um 93 Prozent steigen. Deutlich mehr als der bundesweite Durchschnitt: Er liegt bei nicht minder drastischen 79 Prozent.
Noch extremer schätzt diese Prognose unter dem Titel „Was passiert, wenn nichts passiert?“ den Anstieg des Transitverkehrs ein: Er steigt demnach bis zum Jahr 2025 um 129 Prozent.