Ab Anfang 2019 wird das Michaelsviertel bezogen

Gestern wurde am Kempers Häuschen Bauparty gefeiert. Seniorenresidenz und fünf Wohnhäuser entstehen.

Foto: Stefan Fries

Uellendahl. Die Bauparty am Kempers Häuschen ist gestern im Rohbau der neuen Seniorenresidenz gefeiert worden. Von dort hatten die Gäste, darunter einige Nachbarn, auch einen guten Blick auf den Rest der Großbaustelle, wo noch fünf Häuser mit 80 Wohneinheiten entstehen sollen. Das Michaelsviertel, so der Name des Gesamtprojektes mit einem Volumen von rund 25 Millionen Euro, nimmt Formen an: Anfang Februar 2019 werde die Seniorenresidenz an den Betreiber Alloheim aus Düsseldorf übergeben, ab April 2019 werden die Wohnungen bezugsfertig sein, kündigte gestern Michael Bußkamp vom Projektentwickler Ten Brinke aus Bocholt an.

Foto: Ten Brinke Projektentwicklung GmbH

Jens Wantia, Projektentwickler Ten Brinke

Dass es sich um eine „herausfordernde Baustelle“ handelt, verhehlte Jens Wantia von Ten Brinke in seiner kurzen Ansprache nicht — und scherzte, dass man als Münsterländer die Berge Wuppertals nicht gewohnt sei. So lobte er auch die Geduld der Nachbarn. In der Tat hatte es seit dem Baustart im vergangenen Jahr ein paar Beschwerden von Anwohnern gegeben, die unter anderem auch Thema in der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg waren. Die Baufahrzeuge hatten viel Dreck produziert, die Beseitigung, so hieß es damals, sei nicht immer reibungslos erfolgt. Doch das sei Kleinkram, meinten gestern einige Anwohner im Gespräch mit der WZ. „Das ist nun mal eine Baustelle.“ Seitdem die alte Kehrmaschine offensichtlich durch eine neuere und bessere ersetzt worden sei, sei es auch deutlich sauberer. Man freue sich jetzt auf das Projekt und die Fertigstellung.

Dem Wunsch, dass endlich ein Bauschild aufgestellt werden soll, will Ten Brinke in Kürze nachkommen. „Genau wusste man ja gar nicht, was hier passiert“, erklärte ein Nachbar. „Das Schild ist schon da“, so Bußkamp. Darauf abgebildet sei unter anderem das Modell der Gebäude. Man warte noch auf die Genehmigung zum Aufstellen durch die Stadt, da dies unter Werbung falle.

Ab Sommer soll, kündigt Bußkamp an, auch die Erschließung des Michaelsviertels in Angriff genommen werden. Bislang erfolgt die über ein relativ enges Stück der Straße Kempers Häuschen. Zunächst werde die Kreuzung Uellendahler/Leipziger Straße ausgebaut (Mitte Juli/Ende August), anschließend Kempers Häuschen (Oberer Abschnitt Mitte Juli/Oktober und unterer Abschnitt Oktober 2018/Januar 2019).

Das Interesse an den Wohnungen und auch an den Plätzen in der Seniorenresidenz sei groß, so Bußkamp. Dabei ist von den Wohnhäusern derzeit noch gar nichts zu sehen. Das werde sich aber schnell ändern, hieß es gestern. Auch mit dem Hinweis, wie zügig der Rohbau der Residenz schon gewachsen sei.

Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert erinnerte in ihrer Ansprache an die lange Vorgeschichte des Projektes. Ursprünglich wollten Caritas und GWG das Michaelsviertel gemeinsam entwickeln. Die Pläne wurden aber aus Kostengründen 2012 ad acta gelegt. Eine Art Dorf sollte damals entstehen, so Ebert. Dass Teile der alten Planung übernommen wurden, sehe Ebert positiv. Sie hoffe, dass das Michaelsviertel auch zukünftig eher Dorf als Insel werde, mit einer guten Nachbarschaft.