Abiturklausur: Schummel-Versuch mit dem Internet-Handy
Wuppertal. Während auf der Bildungsmesse "Didacta" darüber diskutiert wurde, wie sich Lernsoftware auf das Handy installieren lässt, haben Wuppertaler Schüler offenbar bereits ihren eigenen Weg gefunden, das Mobiltelefon einzusetzen - auch in Prüfungen.
Zumindest in einer Klausur ging das jetzt aber alles andere als erfolgreich zu Ende.
Denn bei Abitur-Vorklausuren am Erzbischöflichen St.Anna-Gymnasium sind Schüler aufgeflogen, weil sie sich während der Prüfung des Mobiltelefons bedient haben. Wie der stellvertretende Schulleiter Benedikt Stratmann berichtet, haben drei Schüler in der Deutsch-Prüfung heimlich Interpretationen aus dem Internet auf das Mobilgerät gezogen und dann abgeschrieben.
Die Folgen: Alles, was offenbar aus den Internet-Interpretationen stammt, wird nicht gewertet. Nur die verlässlich selbst erbrachten Leistungen gehen in die Wertung ein. Damit riskieren die betroffenen Schüler im schlimmsten Fall, sich die Zulassung zum Abi zu verwirken. Ob es bei einem der Schüler so weit kommt, ist am St.Anna-Gymnasium aber noch nicht abschließend beurteilt, so Stratmann. Er bemerkt außerdem, dass es um die Qualität der Internet-Vorlagen nicht gerade zum Besten stand.
Klar ist, dass die Arbeit nicht nachgeschrieben wird. Abgemachte Sache ist am St.Anna zudem, dass die Rechtslage künftig voll ausgenutzt wird. Das heißt: Bereits das Mitbringen von Mobiltelefonen in Prüfungen wird als Täuschungsversuch gewertet - und das kann zu einer richtig miesen Note führen.
Und wie sind die Schüler aufgeflogen, nachdem sie der Klausur-Aufsicht zuvor ja nicht aufgefallen sind und die Mobilgeräte mit in die Prüfung schmuggelten? Da sei die Volksseele geplatzt, so Stratmann. Schüler, die sich ordentlich auf die Prüfung vorbereitet hatten, wollten nicht hinnehmen, dass sich andere aus dem Internet bedienen.
Eine Umfrage unter Schulen hat ergeben, dass Handys in derRegel vor Klausuren abgegeben werden müssen oder grundsätzlich auf demSchulgelände verboten sind.