Abschlepp-Streit: BMW-Fahrer (22) zahlt Schmerzensgeld

Jugendschöffengericht stellt Verfahren gegen Zahlung von 480 Euro ein. Zeugen machten widersprüchliche Angaben.

Wuppertal. Leute, deren Autos abgeschleppt werden, weil sie falsch geparkt haben sollen, sind zuweilen ziemlich gereizt. Und so soll es im September vor zwei Jahren im Neubaugebiet an der Cuxhavener Straße in Oberbarmen eine handfeste Auseinandersetzung um einen BMW gegeben haben. Zwei Brüder (22, 21), denen der Wagen gehört, mussten sich am Mittwoch wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung und wegen vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vor dem Jugendschöffengericht verantworten.

Laut Anklage sollen die Brüder einen Mann, der besagten BMW im Auftrag einer Hausverwaltung abschleppen wollte, geschlagen und den schon halb aufgeladenen BMW mit Vollgas wieder von der Ladefläche gefahren haben. Dabei habe der Abschleppmann im Weg gestanden uns sei von dem BMW touchiert und leicht verletzt worden.

Bei der Beweisaufnahme vor Gericht blieb davon allerdings nur ein vergleichsweise harmloses Gerangel übrig. Mehrere Zeugen widersprachen sich — darunter auch der Mann vom Abschleppdienst. Der nicht vorbestrafte 22-Jährige bestritt die Konfrontationsfahrt mit dem BMW. Sein mitangeklagter Bruder (21) machte im Prozess von seinem Schweigerecht Gebrauch. Die umfassende Klärung des unübersichtlichen Sachverhalts gestaltete sich trotz einer Liste von acht Zeugen schwierig.

Am Ende waren alle Prozessteilnehmer damit einverstanden, das Verfahren einzustellen. Der 22-Jährige muss allerdings als Auflage in sechs monatlichen Raten 480 Euro Schmerzensgeld an den damals leicht verletzten Abschleppmann zahlen. Sobald der 22-Jährige den Betrag abgestottert hat, ist der Fall erledigt.