NRW wird 70 Acoustic Arts vertreten Wuppertal beim NRW-Tag
Die Schülerband spielt am 28. August in Düsseldorf.
Wuppertal. Der NRW-Tag gibt Acoustic Arts eine Bühne. Am 28. August darf die Schülerband bei der großen Feier in Düsseldorf ein Konzert zwischen Landtagswiesen und Rheinufer spielen, unmittelbar vor dem Auftritt der populären Kölner Karnevalsband Kasalla.
Als die Bandmitglieder die Einladung von der Düsseldorfer Staatskanzlei bekamen, war der Jubel riesig. „Das ist einer unserer größten Auftritte bisher“, sagt Keyboarder Lennart Büchner (16) erfreut. „Eine Chance, groß herauszukommen“, sagt Schlagzeuger Daniele Puccia. Mit 14 Jahren ist er der Jüngste in der Band, deren Mitglieder aus Wuppertal und Remscheid stammen. Die sechs Jugendlichen stellen sich beim NRW-Tag nicht nur selbst vor, sondern vertreten auch das Rockprojekt Wuppertal. Das ist Teil der Auszeichnung, die Projektgründer Kalle Waldinger im Frühjahr bekam.
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin belohnte das Rockprojekt mit einer Urkunde „für die Bestleistung innovative Konzeption musikalischer Bildung“. Deren Aushängeschild ist das Schülerrockfestival in der Uni-Halle. „Das ist für uns ein Geschenk“, sagt Waldinger. „Und Wuppertal kann auch stolz darauf sein.“
Dem offiziellen Lob ging die Bewerbung bei der Kampagne „Germany at its Best“ voraus, die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes getragen wird. Eine Jury von Fachleuten machte sich kundig und kam — in Waldingers Worten — zu dem Ergebnis, „dass es dieses Projekt in dieser Form und Größe nur einmal gibt“.
Es gäbe wohl genug andere Bands, die das Rockprojekt beim NRW-Tag vertreten könnten. Waldinger schlug aber Acoustic Arts vor, „weil diese Gruppe auch angesichts ihres Alters schon sehr professionell ist“. Dazu kommen Songtexte, die deutlich über den üblichen Pop-Singsang hinausgehen.
Für große Aufmerksamkeit sorgte „Nie wieder“. Das Lied hat Sänger Florian-Alexander Kurz über den Absturz der Germanwings-Maschine vom März 2015 geschrieben. Das Unglück ging dem 15 Jahre alten Frontmann deshalb nahe, weil er selber erst kurz zuvor von einem Austausch in Spanien zurückgekommen war.
In diesem März lud das Gymnasium in Haltern, wo die verunglückten Schüler wohnten, zum Konzert ein. Eltern und Mitschüler der verunglückten Jugendlichen und Lehrer fanden dankbare Worte für „Nie wieder“. Auf der gleichnamigen CD-Single ist der Song mit „Kinderparadies“ gekoppelt. In diesem Stück geht es um Flüchtlingskinder, ihre Träume und Sehnsüchte.
Diese und weitere Songs werden Acoustic Arts, zu der neben Florian, Daniele und Lennart auch noch Sebastian Ziaja (Gitarre), Steven Mathauschek (Gitarre) sowie Bennet K. Ribbeck (Bass) gehören, auf der Landesbühne in Düsseldorf spielen. Mit gut anderthalb Stunden Spielzeit sind sie weit mehr als eine Vorgruppe für die Hauptband Kasalla.
Der große Traum der Band, sagt Lennart Büchner, sei immer noch das erste eigene Album. „Wir denken darüber nach, wir arbeiten daran.“ Eine Veröffentlichung stehe aber noch nicht fest.
Ein Termin ist für Acoustic Arts gesetzt: das nächste Wuppertaler Schülerrockfestival, das am 21. Januar 2017 in der Uni-Halle über die Bühne geht. Auf den Festivals von Remscheid, Solingen und Sprockhövel, die eng mit Kalle Waldingers Rockprojekt zusammenarbeiten, ist die Band 2017 wohl auch zu erleben.