Adlerbrücke wird im Mai fertig

Die Stahlarbeiten sind beendet, jetzt fehlen noch die Bohlen, die den Boden bilden sollen.

Wuppertal. Die Plastikplanen sind verschwunden, jetzt sind die schönen Metallgitter der Adlerbrücke wieder zu sehen. Doch die Baustelle neben der Schwebebahnstation Adlerbrücke ist noch nicht beendet: Es fehlt der Boden des Bauwerks über die Wupper. Weil das angelieferte Holz möglicherweise nicht die ausreichende Qualität hat, wird die endgültige Fertigstellung wohl bis Mai dauern.

„Aber wir sind auf der Zielgeraden“, betont Bernd Osthoff, Büroleiter im Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und Umwelt. Die Stahlarbeiten sind abgeschlossen: Zunächst hatten die Arbeiter mehrere Schichten Farbe per Sandstrahler entfernt, dann einige Stahlträger ausgewechselt und auch neue eingefügt. Schließlich wurde alles neu gestrichten — zunächst mit Korrosionsschutz, dann mit neuer Farbe.

„Das war nicht einfach“, sagt Bernd Osthoff im Rückblick. Sie hätten den ganzen Winter in dem geschlossenen Zelt um die Brücke weitergearbeitet. Die Schutzhülle war zunächst nötig, um die Umgebung vor dem Staub beim Sandstrahlen zu schützen. Zuletzt wurde das Zelt geheizt, denn Korrosionsschutz könne erst ab einer Temperatur von 6 Grad verarbeitet werden, erklärt Osthoff.

Jetzt sind die Arbeiter damit beschäftigt, das Straßenniveau an die Brücke anzupassen. Sie bauen auch die beiden Fundamente auf der südlichen Seite der Brücke, auf denen die Säulen für die Adler stehen sollen. Für die Adler sammelt der Förderverein IG Adlerbrücke. Die majestätischen Vögel zierten einst die historische Brücke, der Verein um Manfred Bröcker will auf der südlichen Seite wieder zwei aufstellen.

Den Boden der Brücke sollen wieder Eichenbohlen bilden — wie es bei der Brücke auch ursprünglich war. 100 solcher 20 Zentimeter dicken Bretter sind für die eigentliche Straße nötig, nochmal 200 für die Gehwege. Die Oberfläche wird gerillt sein — „so wie an den Schwebebahnstationen“, erklärt Bernd Osthoff.

Zahlreiche Bohlen liegen schon bereit, aber „da müssen wir nochmal auf die Qualität schauen“, sagt Osthoff. Sie müssten das Holz genauer begutachten, möglicherweise reiche die Qualität nicht, um der Dauerbelastung auf der Brücke standzuhalten. Dann muss die Firma gegebenenfalls einen Teil neu liefern.

Insgesamt 780 000 Euro wird die Sanierung der Brücke kosten. Die Stadt erhält dafür Unterstützung aus mehreren Quellen: Das Denkmalschutz-Sonderprogramm IV (Kultur und Medien der Bundesregierung) trägt 300 000 Euro bei, das Denkmalförderprogramm NRW 150 000 Euro und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kommen noch 156 000 Euro dazu.

Diese breite Unterstützung sei dem großen Engagement für die Brücke zu verdanken, nicht zuletzt dem des Fördervereins, betont Osthoff. „Es ist ja auch eine besondere Brücke“, stellt er fest. Nach der Sanierung werde sie nun noch „eine enorme Lebensdauer“ haben.