Verkehr Aktion: Polizei will Lastwagen verkehrssicherer machen
Von Valentin Schneider · Bei einer schwerpunktmäßigen Kontrolle des Güterverkehrs treten viele Mängel auf. Auch die Fahrzeugeinstellungen sind Thema.
Plötzlich muss alles ganz schnell gehen: Beamte sprinten zum Streifenwagen, verfolgen darin einen Kleintransporter, der ein Auto geladen hat – die Hinterachse hängt durch. Der Transporter ist längst nicht mehr fahrtüchtig. Was wie eine Filmszene anmutet, spielte sich am Donnerstag auf Wuppertals Straßen ab. Genau an dem Tag, als die Wuppertaler Polizei ohnehin „Brummis im Blick“ hatte. Denn sie nahm an der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion „Sicher.Mobil.Leben“ teil, kontrollierte deshalb den gewerblichen Personen- und Güterverkehr. Der Kleintransporter mit dem Auto fiel dennoch sofort ins Auge und blieb kein Einzelfall.
Dass eine ordnungsgemäße Ladungssicherheit und ein perfekt eingestelltes Auto Leben retten können, davon wollte die Polizei auch in Kooperation mit der Dekra überzeugen, hatte dazu auf das Gelände der Spedition Nüllig und Haß am Hölker Feld eingeladen, wo ein neuer Spiegeleinstellplatz eingerichtet worden ist. Unter dem Motto „Bring Licht in den toten Winkel“ will die Polizei Lkw-Fahrer dazu ermutigen, auf die richtige Einstellung der Seitenspiegel zu achten. Dazu wurden die neuen Einstellplätze an mehreren Standorten im Bergischen Städtedreieck eingerichtet, erklärte Udo Wagenaar, Fachabteilungsleiter Prüfwesen der Dekra.
Dirk Marsch, stellvertretender Niederlassungsleiter der Dekra in Wuppertal, zeigte exemplarisch, wie die Spiegel richtig eingestellt werden. Vor den Augen der Polizeibeamten kontrollierte er sein Gefährt und fuhr dann vom Stellplatz weg. Marsch ist überzeugt, dass durch das Präventionsangebot die Gefahrenquellen insgesamt verringert werden. Gänzlich verhindern ließen sich Unfälle nicht, da sie immer „situationsbedingt“ entstünden.
Aber, so betont Ralf Wendtland, Verkehrssicherheitsberater der Polizei Wuppertal, die richtige Einstellung der Spiegel sei insbesondere bei Lastkraftwagen wichtig, da deren Fahrer häufig anspruchsvolle Fahrmanöver vollziehen müssten. „Und 25 Prozent aller Unfälle im Straßenverkehr geschehen in Abbiege-Situationen“, erläuterte Wendtland. Udo Wagenaar verweist auf einen weiteren Vorteil korrekt eingestellter Spiegel: „Unfälle beim Be- und Entladen können dadurch verhindert werden.“
Außer bei der Spedition am Hölker Feld gibt es noch weitere Spiegel-Einstellplätze im Bergischen Städtedreieck – zum Beispiel bei der Dekra an der Wittener Straße 316 und in Remscheid, Auf dem Knapp 19. Die Spiegel-Einstellplätze soll es in Zukunft aber auch an Autobahnraststätten geben. „Gerade hier sind solche Plätze extrem wichtig, da dort oft Fahrerwechsel stattfinden. Und jeder Fahrer muss die Spiegel nach seinen Bedürfnissen anpassen“, so Wagenaar. Fraglich ist nur, ob die gesonderten Spiegel-Einstellplätze auch frei bleiben oder aufgrund der knappen Haltebuchten auf den Rastplätzen nicht einfach als Parkplatz genutzt wird.
Polizistin Sylvia Jaenecke hat indes noch einen Verbesserungsvorschlag. Sie wünscht sich für die Einstellplätze eine gesonderte Anleitung in Form von Schildern.