Aldi will Filiale auf Küllenhahn bis zum Herbst neu bauen

Discounter will sich von 800 auf 1200 Quadratmeter erweitern. Dafür zog er sogar vor Gericht und klagte gegen die Stadt.

Foto: Andreas Fischer

Küllenhahn. Anfang des Monats hat der Aldi-Markt an der Küllenhahner Straße seine Pforten dicht gemacht. Voraussichtlich bis zum Herbst dieses Jahres bleibt die Discounter-Filiale wegen eines Abrisses und des folgenden Neubaus geschlossen, wie das Unternehmen Aldi Nord in einer kurzen Mitteilung erklärt. Der Lebensmitteleinzelhändler will seine rund 800 Quadratmeter große Niederlassung auf etwa 1200 Quadratmeter erweitern. Er folgt damit einem allgemeinen Trend in der Branche, setzen doch immer mehr Discounter auf eine großräumigere Präsentation der Waren.

Nach Angaben von Aldi soll die Verkaufsfläche heller und freundlicher werden — unter anderem durch lichtdurchflutete Gänge, große Glasfronten und weiträumige Kassenzonen. Das Gebäude soll zudem mit einer Photovoltaikanlage und einer Wärmeverbundanlage ausgestattet werden.

Vorausgegangen ist der Erweiterung ein Rechtsstreit zwischen dem in Essen ansässigen Unternehmen und der Stadt. Letztere hatte die Pläne des Lebensmitteldiscounters zunächst mit Verweis auf das kommunale „Einzelhandels- und Zentrenkonzept“ abgelehnt.

Das Konzept sieht vor, dass Discounter ab einer Größe von mehr als 800 Quadratmetern nur noch in sogenannten zentralen Versorgungslagen entstehen dürfen. Dabei handelt es sich in der Regel um die City-Bereiche und Zentren der Stadtbezirke.

Auf Küllenhahn ist die Versorgung mit Lebensmitteleinzelhändlern zudem — anders als in Stadtteilen wie Dönberg oder Beyenburg — sehr gut. Gleich an der Küllenhahner Straße gibt es das Rigi-Kulm-Center mit einem Rewe- und einem Netto-Markt. Zudem findet sich an der Hahnerberger Straße ein Lidl — der übrigens selbst erst vor einigen Jahren großzügig erweitert wurde.

Dem möchte Aldi Nord offenbar nicht nachstehen — und klagte deshalb im Februar 2017 vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf auf die Erweiterung der Filiale an der Küllenhahner Straße. Wie das Verfahren ausgegangen ist, dazu konnte die Pressestelle der Stadtverwaltung bis Montag trotz mehrfacher Nachfrage der WZ keine Auskünfte geben. Auch Aldi Nord beantwortete eine entsprechende Anfrage nicht. Offenbar hat das Unternehmen aber grundsätzlich recht bekommen, andernfalls könnte die Erweiterung ja nicht umgesetzt werden.

In der Bezirksvertretung Cronenberg hatten die Pläne des Lebensmitteldiscounters nicht für sonderlich „große Diskussionen“ gesorgt, sagt Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé. Die Erweiterung fände auf dem bestehenden Gelände statt, Veränderungen etwa im Bebauungsplan seien darum nicht nötig. Und da es im Umfeld reichlich andere Lebensmittelmärkte gebe, müssten die Kunden auch keine großen Versorgungslücken befürchten.