Alleinstehende feiern gemeinsam Weihnachten

Ehrenamtliche Helfer für Heiligabend werden noch gesucht.

Wuppertal. "Es ist schön, dass es Sie gibt, ich habe mich den ganzen Advent auf diese Feier gefreut." Zwei Jahre ist es her, dass eine Frau im Foyer der Stadthalle das zu Diakoniedirektor Martin Hamburger sagte. Wie jeden Heiligabend hatte Hamburger die Ehrenamtlichen bei der Feier für Alleinstehende unterstützt. "Damals musste ich schlucken", sagt Hamburger heute. "Das war nicht theatralisch, sondern einfach nur ehrlich."

Seit über einem halben Jahrhundert richtet der CVJM die Feier für Alleinstehende in der Historischen Stadthalle aus, später stießen Caritas und Diakonie als Mitveranstalter hinzu. Seitdem ist die Zahl derer, die den 24. Dezember nicht allein zu Hause verbringen möchten, stetig gewachsen. Es ist die schwere wirtschaftliche Situation, die Menschen einsam macht, glaubt Caritasdirektor Christoph Humburg: "Die sozialen Netzwerke brechen weg." In diesen Zeiten sei ehrenamtliches Engagement besonders wichtig.

Sie engagieren sich gerne, die freiwilligen Helfer. Organisieren den Großeinkauf im Discounter, um die Geschenkpakete zu füllen, decken am Morgen des 24. Dezember die Tische in der Stadthalle oder begleiten die Gäste durch den Abend. Für die Organisatoren immer eine Zitterpartie: der Shuttle-Service für die Gäste. Denn auch der wird von Ehrenamtlichen bestritten. Wer um 23 Uhr Zeit und Lust hat, wartet vor der Stadthalle. Bisher seien immer etliche Wuppertaler dazu bereit gewesen. Hamburger: "Viele junge Leute sind ja froh, nach der Feier zu Hause nochmal rauszukommen."