Konzert Als wäre Freddie in der Stadthalle gewesen

Wuppertal · Queen-Revival-Band machte mit ihrer Show „God save the Queen” in Wuppertal Station.

Harry Rose (als Freddie Mercury) und Stefan Pfeiffer (als Brian May) (v.l.) in Aktion.

Foto: Volker Stankewitz

Fast drei Jahrzehnte ist es nun her, dass Queen-Fans die legendäre Kombo das letzte Mal auf der Bühne sehen konnten. Mit dem Tod von Freddie Mercury 1991 ging eine musikalische Ära zu Ende.

Für viele ist die Show der Revival-Band, „God save the Queen“, nicht nur ein Konzertbesuch, sondern eine Chance, die Erinnerungen an die eigene Jugend wieder aufleben zu lassen. Und eins muss man den Jungs echt lassen: Auf der Bühne ließen sie ihr Potenzial definitiv heraus. Nicht nur Harry Rose alias Freddie Mercury legte mit seinem authentischen Look, seiner lebhaften Stimme und seiner leidenschaftlichen Hingabe eine 1a-Bühnenperformance hin, teilweise reif für das Opernhaus. Auch der Rest der Band musste sich hinter seinem Frontmann nicht verstecken: Stefan Pfeiffer als Brian May legte ein sauberes Gitarrensolo hin, das er mit energischem Headbang abrundete. Ihrem Motto getreu, vervollständigten Peter Plötzer (Drums), Sebastian Simmich (Keyboard) und Christoph Stowasser (Bass) das Queen-Erlebnis. Dabei bewiesen die Queen-Fans musikalisches und Schauspiel-Talent.

Nach dem Tod von Freddie Mercury war klar, dass es eine offizielle Queen-Coverband geben muss. Als Queen-Coverband gibt es die Rocker seit 1993, teilte der Keyboarder Sebastian Simmich stolz mit. Harry Rose kam fünf Jahre später hinzu. Ursprünglich stammt die Truppe aus dem Raum Düsseldorf und ist schon seit den 80er Jahren gemeinsam als Tribute-Band unterwegs. Christoph Stowasser, der am Bass begeisterte, nutzte die Gunst der Stunde, um sich bei seiner Heimatstadt Wuppertal zu bedanken, denn der Auftritt in der Stadthalle bedeute ihm nicht nur aufgrund der einmaligen Location besonders viel.

Die Werbung auf der Homepage verspricht  „Europas beste Queen-Coverband“. „Und das ist nicht leicht, denn andere gibt es viele“, untermauert Simmich den Anspruch der Band. Aber zugegeben, die vier Jungs haben wohl was daraus gemacht: Regelmäßig steht eine Tour durch Deutschland an. Und auch zahlreiche andere europäische Länder wie die Niederlande, Schweiz und Österreich wurden des Öfteren bereist, wie der Keyboarder erklärt.

Familien und Pärchen
lagen sich in den Armen

Zu Beginn des Konzertes war die Stimmung noch verhalten. Nachdem die Besucher in der ersten Halbzeit zum Mitmachen aufgemuntert werden mussten, lief es in der zweiten Hälfte – die aufgrund eines Monitorausfalls vorgezogen werden musste – wie am Schnürchen. Aller Anfang ist schwer, könnte man sagen, denn als „A kind of magic“ angespielt wurde, schmolz die Menge dahin und das große Mitwippen ging los. Einige ließen sich nicht einmal davon abhalten auf dem Gang zu tanzen. Bei „Radio Ga Ga“, „Under Pressure“ und „We are the Champions” waren die Fans in der fast vollen Stadthalle dann kaum noch zu bändigen.

Über die 70er, 80er und 90er Jahre hinweg, von Solo-Freddie bis hin zu Queen-Kompositionen, zweieinhalb Stunden lang wurde fast alles gespielt was es im musikalischen Mercury-Sortiment zu bieten gab. Erst als Harry Rose die Klassik-Balladen rausholte, wurde es ruhiger. Familien und Pärchen lagen sich in den Armen und wer hätte es gedacht: Der ein oder andere vergoss sogar eine kleine Träne.