Friedrichstraße Am Karlsplatz in Wuppertal hat nun ein neues Blutplasmaspendezentrum eröffnet

Wuppertal · Blutplasmaspende: Leben retten und Haushaltskasse aufbessern.

Thorben Peil (mit Tatiana Santos Pinel) spendet als Erster im neuen Zentrum Blutplasma.

Foto: Andreas Fischer

Student Thorben Peil nimmt auf einem der Behandlungsliegen Platz. Die Medizinische Fachangestellte Tatiana Santos Pinel bereitet alles vor, damit der 26-Jährige Blutplasma spenden kann – als Erster im neuen Plasmaspendezentrum Wuppertal am Karlsplatz. Gestern war die offizielle Eröffnung. „Wer kein Problem mit Nadeln hat, wird auch hier kein Problem haben“, erzählt der erfahrene Plasmaspender.

Blutplasma ist ein zellfreier Anteil des Bluts, den man bekommt, wenn eine ungerinnbar gemachte Blutprobe zentrifugiert wird. Die Flüssigkeit enthält dann keine Blutzellen mehr. Aus Blutplasma können Medikamente hergestellt werden. Eine Plasmaspende kann etwa Hämophiliepatienten, Menschen mit Immundefekten und Patienten aus dem Bereich der Intensiv- und Notfallmedizin zugute kommen. Für eine Plasmaspende gibt es auch eine Aufwandsentschädigung.

„Ich habe damals mit dem Blutspenden angefangen, aber das geht als Mann nur alle drei Monate“, berichtet Thorben Peil. Da stand die Frage im Raum, wie man die studentische Haushaltskasse noch aufbessern könnte. So sei er auf Plasmaspenden gekommen, das man öfter machen kann. „Das ist ein Riesen-Anreiz, gerade für Studenten“, sagt er.

Bürgermeister Heiner Fragemann freut sich über die Eröffnung des Plasmaspendezentrums an der Friedrichstraße 33. „Jede Spende zählt und macht einen entscheidenden Unterschied“, sagt er. Aus Plasmaspenden könnten lebenswichtige Medikamente hergestellt werden. Daher sei das Zentrum „ein Ort der Solidarität und des Zusammenhalts“. Laut Website der Plasma Service Europe GmbH, die das Zentrum leitet, sind bundesweit mehr als vier Millionen Menschen auf Medikamente aus Blutplasma angewiesen.

Die Plasma Service Europe GmbH hat mit dem Zentrum am Karlsplatz ihren zwölften Standort eröffnet. Laut Vizepräsident Henrik Oehme seien Spendenbereitschaft und Aufmerksamkeit im Vergleich zu früheren Jahren gestiegen. „Die Plasmaspende ist zwar immer noch unbekannt im Vergleich zur Blutspende, aber sie wird bekannter“, sagt er.

Spenden können Erwachsene zwischen 18 und 68 Jahren. Bevor man Plasma spendet, gibt es eine ärztliche Eignungsuntersuchung, so Zentrumsleiterin Anja Hirner. „Und bei jeder Spende wird man hier durchgecheckt“, sagt sie. Alexandra Majewski hat bereits in Bochum Plasma gespendet, ihr war jedoch der Fahrtweg zu weit. Dann habe sie es hier wiederentdeckt und sich registriert. „Einfach, um was Gutes zu tun und den Leuten zu helfen“, erzählt die 19-Jährige.

Im Wuppertaler Plasma Service Zentrum können 23 Menschen gleichzeitig Plasma spenden. Da sich das Plasma innerhalb weniger Tage regeneriert, ist die Spende bis zu 60-mal innerhalb von zwölf Monaten möglich. Wer Plasmaspender werden möchte, kann sich online registrieren und einen Termin für die Erstuntersuchung vereinbaren.