Freizeit Osterkirmes mit Grusel- und Spaßfaktor in Wuppertal-Barmen
Barmen · Am Samstag beginnt die zweiwöchige Veranstaltung auf dem Carnaper Platz.
Von der Decke im Geisterhaus hängt eine Hand, direkt daneben ein Gehirn. Spinnweben zieren die Decke. Was makaber klingt, ist die Vorbereitung für die große Osterkirmes, die am Samstag auf dem Carnaper Platz beginnen wird. Tim Börschel ist „Erschrecker“ im Geisterhaus und freut sich schon besonders auf den Startschuss. Die vier Piercings in seiner Augenbraue muten jetzt schon gefährlich an. Am Wochenende wird er sich dann in einen gruseligen Zombie verwandeln und die Besucher erschrecken. „Erschrecken, nicht verschrecken“, lautet Michael Petersens Devise, Sprecher des Schaustellervereins Wuppertal, der die WZ über den Kirmesplatz führt.
Um halb neun waren Tim Börschel und seine Kollegen bereits auf dem Platz, um das Geisterhaus herzurichten. „Jetzt haben wir etwa die Hälfte geschafft“, sagt er mittags. Kabel und Lampen fehlen noch, auch das große Wasserbecken vor dem Haus, in dem noch Skelette und Krokodile einen Platz finden werden. Dann kann es Samstag endlich ans Erschrecken gehen. „Kommen Sie abends, dann können wir richtig die Sau rauslassen“, sagt Tim Börschel lachend. Dann klopfen er und seine Kollegen nicht nur sachte gegen die Glasscheiben, um ihre Besucher zu erschrecken. Dann wird an den Holzstreben gerüttelt und Gäste werden gejagt, was das Zeug hält. Aber immer mit Augenmaß. „Wir achten darauf, wenn ein Vater mit Kind kommt oder wir merken, dass die Gruppe Angst hat“, sagt Börschel, der zwischen 45 und 90 Minuten in der Maske verbringt, bis seine Kostümierung sitzt. „Das hier ist eine andere Welt. Das macht einfach Spaß“, sagt der gelernte Hotel- und Restaurantfachmann. Denn sein eigentlicher Beruf war so gar nicht seine Welt.
Nebenan wird die Familienachterbahn aufgebaut. Eine überlebensgroße blaue Ameise steht bereits, die grüne Raupe befindet sich noch auf dem Lkw, von dem aus ein Kran Bauteile in die Höhe zieht.
Sascha Langenberg ist erstmals mit seiner „Backfisch-Rutsche“ vertreten. Mit dem Mopp in der Hand und dem Wassereimer neben sich bringt er alles auf Hochglanz. In der ersten Etage des Gebäudes, das einen Leuchtturm darstellt, wird der Backfisch zubereitet, über eine Rutsche wird er in den Verkaufsraum befördert – alles unter den Augen der Kirmesbesucher.
Das Grundgerüst des Autoscooters in der Mitte des Platzes steht bereits. William Horst Fuhrmann ist das zweite Jahr als selbstständiger Jungunternehmer mit an Bord. Seine Hände sind schwarz vor Schmierfett. Bereits am Vortag hat er mit seinem Bruder geschuftet. „Heute habe ich drei Aushilfen, dann sollten wir etwa zehn bis zwölf Stunden brauchen“, sagt er. Noch stehen die einzelnen Autoscooter in Schwelm – zu viel Platz benötigt der Aufbau der einzelnen Fahrgeschäfte, um alle Lkw und Materialien unterzubringen.
So braucht auch der große Polyp, an dessen Armen Gondeln wild umher schwingen werden, viel Platz. Die Mitarbeiter des Fahrgeschäftes ordnen Metallstreben an, stemmen sie mithilfe von Holzblöcken hoch. „Es muss alles in die Waagerechte gebracht werden“, erklärt Michael Petersen. Erst dann können die Alu-Platten für das Podium folgen.
Fleißig werkelt auch schon Karl-Hein Kretz, zweiter Vorsitzender des Schaustellervereins, am Kinderkarussell herum. Der große Eimer Mehrzweckfett steht offen neben ihm. Auch seine Hände sind schwarz. „Wir waren im Winter wohl etwas zu lange im Urlaub. Jetzt mussten wir noch was abfetten“, sagt er. Er selbst ist in vierter Generation auf der Kirmes dabei, sein Sohn – die fünfte Generation – werkelt ebenfalls an dem Fahrgeschäft.
Die Osterkirmes beginnt am Samstag, 30. März. Sie läuft bis Sonntag, 14. April, immer ab 14 Uhr, wochentags bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 23 Uhr. Mittwochs ist Familientag, donnerstags Kindertag mit Superhelden. Dann werden verschiedene Superhelden in Kostümen die Kinder über die Kirmes begleiten.
Über die Ostertage wird es zudem eine besondere Spendenaktion an Kindertal geben. An den Fahrgeschäften stehen große Sparschweine bereit. „Die Spendensumme wird unser Verein großzügig aufrunden“, kündigt Michael Petersen an.