Gesellschaft Kinder schmücken in Wuppertal-Langerfeld den Schnullerbaum
Langerfeld · Besondere Aktion bei der Saisoneröffnung im Kleingartenverein Langerfeld.
Auch wenn es am vergangenen Samstag noch acht Tage bis zum ersten April waren, präsentierte sich das Wetter dort schon in launischer Verfassung. Bei Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich wechselten sich sparsame sonnige Momente mit grauem Himmel, Regen und heftigen Schneeregenschauern ab.
Nicht unbedingt die angenehmsten Bedingungen für den Saisonbeginn in den Kleingärtnervereinen wie dem KGV Langerfeld. Dort hatte man den Auftakt der Gartensaison und das Aufdrehen des Wassers mit einer besonderen Aktion gepaart: der Errichtung eines „ Schnullerbaums“, an den die munteren Kleinen das im Laufe der wenigen Lebensjahre lieb gewonnene Utensil hängen konnten.
Für die mit der Trennung verbundenen Abschiedsschmerzen hatten die Initiatorinnen Anne Bläsing und Angelika Dahlbüdding „Sorgenwürmchen“ vorbereitet, mit denen die Kleinkinder der „Schnullerfee“ ihr Leid klagen konnten. „Den Schnuller abzugeben, ist für die kleinen Kinder schon ein besonderes Ereignis“, meinte auch Fred Dahlbüdding, der Vorsitzende des Kleingärtnervereins, der inzwischen auch zum Nachfolger von Fritz Ortmeier als Vorsitzender des Stadtverbandes der Gartenfreunde gewählt worden ist.
„Schnullerbaum“ ist übrigens nicht die korrekte botanische Bezeichnung, die lautet „Schwarzer Holunder“ und gehört zu der Vielzahl von Pflanzen, die in der Langerfelder Fleute blühen und gedeihen. Vor drei Jahren hat es einmal angesichts des Klimawandels den wagemutigen Versuch gegeben, dort Ananas anzupflanzen, doch von dieser Idee musste sich Peter Thuro bald verabschieden. „Die Ananas ist eingegangen“, gab er zu und hörte mit Interesse, dass ein Gartenfreund mit der Züchtung von Feigen zumindest einen Achtungserfolg ernten konnte.
Man bleibt in Langerfeld vorwiegend beim Bewährten, wie dem Setzen von Kartoffeln, der Anpflanzung von Blumenkohl und Grünkohl, und beobachtet mit Freude deren Wachstum. Wie Wolfgang Bläsing, der auch im Winter jeden Tag zum Garten gegangen ist. „Zu tun gibt es immer was. Im Grunde endet die Saison nie“, sagt der rüstige 76-jährige, der findet, dass die Gartenarbeit an der frischen Luft jung hält. Damit ist er der gleichen Meinung wie die tüchtigen Kleingärtner, die unter dem schützenden Dach eines Baldachins nach dem morgendlichen Wirken auf eigener Scholle vor dem Vereinshaus eine Würstchenpause eingelegt haben und sich dazu ein kaltes Getränk schmecken lassen. Am Samstag war aber auch Gemeinschaftsarbeit angesagt wie Beete und Wege säubern und vor allem die Wasseruhren kontrollieren und zu überprüfen, ob es undichte Leitungen gibt.
Allen ist die Freude am eigenen Garten anzusehen, und wie Fred Dahlbüdding erklärt, sind alle Parzellen vermietet, und es gibt beim Ausscheiden eines Vereinsmitgliedes auch keine Probleme, den frei gewordenen Garten neu zu vermieten. „Manche Gärten werden regelrecht vererbt.“
Das Areal des Kleingartenvereins Langerfeld und seine gepflegten Wege sind auch bei den Firmenangehörigen der Unternehmen rund um die Fleute sehr beliebt für mittägliche Verdauungsspaziergänge. „Da achten wir natürlich auch selbst darauf, dass alles tiptop aussieht, schließlich wollen wir uns ja nicht blamieren“, so Wolfgang Bläsing. Und Fred Dahlbüdding lässt nicht ohne Stolz durchblicken. „Bei dem alljährlichen Wettbewerb der Wuppertaler Kleingärten sind wir Langerfelder immer unter den ersten Drei.“
Sommerfest im und
rund um das Vereinsheim
Fred Dahlbüdding berichtet zudem, dass man eine Streuobstwiese mit alten Apfelsorten angelegt hat. „Wenn die Früchte reif sind, dann können auch unsere Besucher gern zugreifen.“ Wichtig: „Der Stadtverband stellt den Kleingärtnern auch Samen für Blühpflanzen zur Verfügung, damit die Insekten, für die wir hier auch ein Insektenhotel eingerichtet haben, immer Nahrung finden.“
Bei allen Pflichten, die mit der Anmietung einer Gartenparzelle verbunden sind, vergisst man aber auch das Feiern nicht: „Dazu gehört unter anderem auch unser Sommerfest, im und um das Vereinsheim, das wir aber auch für private Feiern vermieten.“