Analyse: Posten-Poker im Rathaus

Marlis Drevermann macht den Anfang. Die Rathausspitze wird sich im kommenden Jahr deutlich verändern.

<strong>Wuppertal. Mit ihrem wohl sicheren Wechsel nach Hannover hat es Kultur- und Schuldezernentin Marlis Drevermann geschafft, ihre SPD mehr in Unruhe zu versetzen, als in den Jahren ihrer Amtszeit. Partei und Fraktion geraten nun unter Zugzwang, und mit der SPD auch die CDU. Eigentlich hatten sich die Kooperationspartner im Rat und Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) noch etwas Zeit lassen wollen mit dem Neuaufbau des Verwaltungsvorstands. Koalitionsintern abgesprochen war lediglich, dass sowohl Drevermann als auch der CDU-Beigeordnete für Schutz und Ordnung, Udo Hackländer, Mitte nächsten Jahres bei Ablauf ihrer Amtszeit im Rat keine Mehrheit für ihre Wiederwahl bekommen würden. Drevermann ist dieser Schmach zuvorgekommen und hat sich wegbeworben. Hackländer wird sich wohl mit seinem Schicksal abfinden müssen. Einig sind sich die Koalitionäre nach WZ-Informationen auch darin, beide Posten neu zu besetzten - entgegen der Ankündigung von Oberbürgermeister Jung, den Verwaltungsvorstand zu verkleinern. Das kann nun frühestens dann geschehen, wenn der schon einmal nur haarscharf einer Abwahl entkommene Grünen-Beigeordnete Harald Bayer (Umwelt, Grünflächen, Geodaten) zur Wiederwahl ansteht.

Schutz und Ordnung für Thomas Uebrick?

SPD-Fraktionschef Klaus Jürgen Reese hat für die SPD-Fraktion jedenfalls unmissverständlich klargemacht, bei der anstehenden Neubesetzung auf keinen Beigeordneten-Posten zu verzichten.

Der Zuschnitt des Drevermann-Ressorts (Schule, Kultur, Sport) wird voraussichtlich unangetastet bleiben. Überlegungen, die Schul-Zuständigkeit noSozialdezernent Stefan Kühn zu übertragen, sind wohl vom Tisch.

Der schwierigste Punkt sind Namen zu den Ressorts. Weder bei SPD noch bei CDU drängen sich direkt Kandidaten auf, zumal, wenn sich die Partner im Rat an den vereinbarten Grundsatz halten: Qualifikation geht vor Parteinähe.