Angeblicher Flaschenwurf: Freispruch für Brummi-Fahrer
Wuppertaler (61) war vor dem Amtsgericht in Unna angeklagt.
Wuppertal. Weil er aus dem Führerhaus seines Lkw eine Glasflasche auf ein anderes Auto geworfen haben soll, musste sich ein Lkw-Fahrer (61) aus Wuppertal vorm Amtsgericht Unna verantworten. In Höhe der Auffahrt Schwerte (Autobahn 1) soll der Mann im Juli 2011 das Fenster der Beifahrerseite herunter gefahren und eine Milchflasche heraus geworfen haben. Das Geschoss sei gegen die Windschutzscheibe eines Autos, das von einem Mann aus Zwickau gesteuert wurde, geflogen.
Der 29-Jährige und ein Freund (26), der in einem zweiten Wagen in Richtung Flughafen Dortmund unterwegs war, nahmen die Verfolgung auf, fotografierten den Wuppertaler Brummi, versuchten so, Beweise zu sammeln.
Der Fall landete vor Gericht, weil der Wuppertaler gegen einen Strafbefehl in Höhe von 2400 Euro Einspruch eingelegt hatte. Vor Gericht wies der langjährige Berufskraftfahrer alle Vorwürfe zurück: „Ich bin kurz vor der Rente und immer unfallfrei unterwegs“, sagte er. Und: „Ich bin doch nicht bekloppt und entsorge meinen Müll auf der Autobahn. Und außerdem kaufe ich schon seit Jahren keine Glasflaschen mehr.“
Er habe keine Erinnerung an eine Konfrontation auf seinem Weg nach Bremen. „Ich fahre die Strecke regelmäßig. Ein paar Spinner sind da immer unterwegs — aber so was ist mir noch nie passiert“, sagte der Wuppertaler.
„Plötzlich hat es geknallt“, berichtete dagegen der Zeuge aus Zwickau. Weil der Lkw-Fahrer zuvor gehupt haben soll, habe er Absicht vermutet. Sein Freund hinter ihm fuhr, hatte das Fliegen der Glasflasche genau gesehen: „Hundertprozentig.“
Doch der Staatsanwalt hatte Zweifel. Das sei physikalisch kaum möglich. Es sei wahrscheinlicher, dass irgendein Gegenstand von den Rädern des Lkw aufgewirbelt worden sei und dann gegen die Scheibe schlug. Letztlich hatte auch das Gericht Zweifel und sprach den Brummi-Fahrer frei.