Anklage in 37 Fällen: Chefin der „Klaubrigade“ steht vor Gericht
Verdächtige soll vorwiegend in Rumänien Ladendiebe angeworben haben.
Wuppertal. Im November griffen die Fahnder in Wuppertal und Duisburg zu. Mehrere Verdächtige gingen in U-Haft — auch eine 20 Jahre alte Rumänin. Der Vorwurf gegen die Wahl-Wuppertalerin: gewerbsmäßiger Ladendiebstahl in fünf Fällen. Am gestrigen Montag erschien die junge Frau vor dem Jugendschöffengericht — sichtbar schwanger. Auf der Anklagebank hörte sie, dass ihr mittlerweile 37 Fälle bandenmäßigen Diebstahls vorgeworfen werden.
Laut Anklage hat sie im vergangenen Herbst aus in Rumänien angeworbenen Männern „Klaubrigaden“ gebildet. Diese Trupps sollen zwischen Oktober und November in Lidl-Filialen in Wuppertal und Umgebung sowie im Ruhrgebiet unter anderem Zigaretten im Gesamtwert von 8000 Euro gestohlen haben. Die Beute in einem russischen Lebensmittelmarkt in Wuppertal: Goldketten im Wert von 4000 Euro. Laut Anklage soll die damalige Wohnung der 20-Jährigen an der Uellendahler Straße als Depot für den Weiterverkauf der Beute genutzt worden sein.
Die hochschwangere Frau — sie befindet sich nach wie vor in der JVA Köln in U-Haft — ist weitgehend geständig. Angesichts der Vielzahl der Fälle in kurzer Zeit offenbarte sie vor Gericht allerdings Erinnerungslücken. Die sollen mit Hilfe von Polizeibeamten als Zeugen geschlossen werden. Der Prozess wird fortgesetzt. Die Ermittlungen gegen mutmaßliche Komplizen der 20-Jährigen dauern an.