Anklage: Schüsse in der Bar Bumer waren ein Mordversuch
Im Mai steht ein Deutsch-Kasache vor dem Landgericht. Das Motiv des 30-Jährigen ist weiter unklar. Eines der Opfer wurde per Notoperation gerettet.
Barmen. Nach den Schüssen in der Bar Bumer im Juli des vergangenen Jahres muss sich der mutmaßliche Schütze Mitte Mai vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30 Jahre alten Deutsch-Kasachen versuchten Mord, versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.
Der Mann war am Morgen nach den Schüssen von einem Sondereinsatzkommando in Oberbarmen gefasst worden. Über seinen Verteidiger führte er die Kripo zur Schusswaffe, die in einem Gebüsch nahe seiner Wohnung an der Eintrachtstraße sicher gestellt wurde. Unklar ist, warum der 30-Jährige in jener Sommer-Nacht zur Waffe gegriffen haben soll. Angeblich hat er in der Bar Partner zum Pokern gesucht, letztlich aber nicht gefunden. Als Tatmotiv wird das in der Anklage aber nicht angeführt. Und die Einlassung des vorbestraften Mannes wird nach WZ-Informationen von den Fahndern in weiten Teilen in Zweifel gezogen.
Fakt ist: Um 2.15 Uhr fielen am Steinweg mehrere Schüsse. Getroffen wurde ein Deutsch-Kasache. Der 40-Jährige war aus Erkrath nach Barmen gekommen — die Bar Bumer gilt als Treffpunkt für Osteuropäer. Der mutmaßliche Schütze und das spätere Opfer sollen vor den Schüssen vor die Tür gegangen sein. Was sie auf der Straße besprochen haben, ist unklar. Nur der 40-Jährige sei in die Bar zurückgekehrt. Dreißig Minuten später sei der damals 29-Jährige wieder aufgetaucht. Von der Kuhler Bachstraße aus habe er durch ein Fenster in den Schankraum gefeuert, habe dann die Bar betreten und dort weiter gefeuert. Allein vor der Bar fand die Kriminalpolizei sechs Patronenhülsen.
Und die Opfer? Im Helios-Klinikum retteten die Ärzte dem angeschossenen 40-Jährigen das Leben. Ein Mitarbeiter der Kneipe wurde von einem Querschläger getroffen. Er wurde nach ambulanter Behandlung noch in der Tatnacht wieder entlassen.