Arge-Modell: Kombilohn soll 60 Jobs bringen

Subventionierte Stellen sollen Langzeitarbeitslosen helfen – nicht nur im sozialen Bereich. NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales wählt das Arge-Modell zum Projekt des Monats.

<strong>Wuppertal. Ein Mann über 50, dessen Arbeitsplatz wegrationalisiert wurde, eine alleinerziehende Mutter, die den Wiedereinstieg in die Berufswelt verpasst hat oder Menschen ohne Schulabschluss oder Ausbildung - für solche und andere Wuppertaler Langzeitarbeitslose kann das Kombilohnmodell der Arbeitsgemeinschaft aus Stadt und Arbeitsagentur (Arge) die letzte Chance sein, wieder in der Arbeitsmarkt einzusteigen. Das Kombilohnmodell der Arge ist jetzt vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales zum Projekt des Monats gewählt wurde. "Damit wurde unsere Vorreiterrolle im Land honoriert", freute sich Geschäftsführer Thomas Lenz. Auf diesen Lorbeeren wollen sich die Wuppertaler allerdings nicht ausruhen: Bis zum Ende des Jahres will die Arge die Zahl der Kombilohnjobs von bisher 40 auf 100 Stellen ausbauen.

Das Modell ist einfach: Die Arge zahlt rund die Hälfte des jeweiligen Bruttolohns an den Arbeitgeber. Damit bekommen vormals Langzeitarbeitslose trotz Niedriglohns ein existenzsicherndes Einkommen. Der Kombilohn wird bis zu zwei Jahre gefördert und liegt im Durchschnitt bei einem Bruttostundenlohn zwischen acht und zehn Euro.

Auch ein Cafébetrieb für wohnungslose Frauen und eine Hausmeisterassistenz werden über den Kombilohn realisiert, neben der Caritas ist auch die Diakonie Wuppertal mit im Boot.

Nach dem Sommer sollen über die Wohlfahrtsverbände hinaus Handwerksbetriebe und kleinere Unternehmen für den Kombilohn geworben werden. Dafür sollen Kooperationsabkommen abgeschlossen werden.

Die häufig geäußerte Kritik, beim Kombilohn handele es sich um rein subventionierte Arbeitsplätze fern ab des "realen", ersten Arbeitsmarktes, versuchten Stadt und Arge zu entkräften. "Die Rechnung geht gesellschaftlich und wirtschaftlich zu 100 Prozent auf", sagt Sozialdezernent Kühn. Mit dem Kombilohn würden neue Arbeitsbereiche erschlossen.