Auch die Bürger zweifeln am FOC
Am WZ-Mobil waren die Verzögerungen bei Primark und Co. Thema.
Das Primark-Gebäude und das Factory Outlet Center sind umstritten. Neue Nahrung erhielten die Zweifler, nachdem bekannt wurde, dass sich die Bauarbeiten am Kubus verzögern und mit der Eröffnung erst 2019 zu rechnen ist. Dass zudem das Objekt noch nicht final vom Bauträger übernommen wurde, wie ein Sprecher mitteilte, öffnet Spekulationen Tür und Tor. Auch die Stadt reagierte auf diese Entwicklungen wenig amüsiert. Baudezernent Frank Meyer fand harsche Worte und sprach sogar von Vertrauensbruch. Und auch die Wuppertaler Bürger hegen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Investoren. Zumindest beim Factory Outlet Center befürchten sie, dass es eher nicht kommen wird. Beim WZ-Mobil am Döppersberg äußerten sich Bürger besorgt, wie etwa Ulrich Moog: „Es ist traurig, dass die ihre Termine nicht einhalten, was man eigentlich von einem großen Unternehmen erwarten darf.“ Ansonsten belebe Konkurrenz das Geschäft.
Für Ursula Schott stellt das Gesamtbild am Döppersberg eine einzige Katastrophe dar: „Und diese ,Rostlaube’ übertrifft alles — null Harmonie.“ Man sei außerdem daran gewöhnt, dass sich Arbeiten verzögern. „Der ganze Mittelstand geht baden, wenn diese Billiganbieter überall sind.“
Ingo Gehlen sagt: „Man kann nicht verstehen, dass sich Privatunternehmen so etwas erlauben. Das ist kein positives Image für Wuppertal, das sich so etwas nicht gefallen lassen darf.“
Werner Abendroth findet das Konzept in Ordnung, dass aber mehr Freiflächen am Wochenende ein zu trostloses Bild abgeben: „Solange hier noch Baustelle ist, fehlt es sowieso an Attraktivität. Man hätte allerdings in beiden Fällen klare Absprachen treffen müssen.“
Klaus und Stefanie Bott sind der Meinung, dass das FOC außerhalb der Stadt angesiedelt werden soll. Primark wollen sie gar nicht: „Bitte innerhalb der Stadt etwas mehr Niveau! Der hässliche Kasten ist eine Geschmacklosigkeit.“ Zudem sei eine Erwartungshaltung geweckt worden. Und betriebswirtschaftlich sei das alles eine Nullnummer.
Maria Möseneder hat ohnehin damit gerechnet, dass es eine Verzögerung gibt: „Aber die Stadt muss darauf drängen, dass Termine eingehalten werden. Ein Outlet Center brauchen wir in Wuppertal nicht.“
Bernd Weischenberg sieht auch den ersten Eindruck der Zuggäste, die vom Bahnhof in Richtung City gehen, gefährdet: „Je länger sich alles hinzieht, desto mehr Menschen siedeln sich hier wieder an.“ Es sei alles eine Finanzfrage und die Stadt sei froh, Käufer gefunden zu haben. „Irgendwie ist alles sehr unkoordiniert. Die Arbeiten am Bundesbahngebäude hätten zur gleichen Zeit beginnen müssen.“