Auch im Wuppertaler Zoo werden eigene Tiere verfüttert
Zoodirektor Arne Lawrenz bestätigt das Vorgehen. Öffentlichkeit bleibt außen vor.
Wuppertal. Die Schlachtung eines gesunden Tieres mit anschließender Zerlegung und Verfütterung vor Publikum wie in Kopenhagen hält der Wuppertaler Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz auch im Bergischen Tierpark grundsätzlich für denkbar.
„Die Menschen sind hier noch nicht soweit, deshalb würden wir das im Moment nicht machen“, so Lawrenz. Schlachtungen selbst seien unter bestimmten Voraussetzungen allerdings bereits länger gängige Praxis. Notwendig werde dies etwa, wenn durch männliche Tiere die Gefahr von Inzucht entstehe und diese nicht an andere Zoos vermittelbar seien. Im letzten Jahr wurde aus diesem Grund in Wuppertal ein gesundes Guanako - eine Lamaart - getötet und an Bären verfüttert.
In Kopenhagen hatte die Schlachtung von Giraffenbulle Marius einen Proteststurm ausgelöst. Er wurde vor den Augen der Besucher zerlegt und den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Arne Lawrenz hat gegen dieses Verfahren nichts einzuwenden. „Die Leute in Kopenhagen wussten, was auf sie zukommt, und es handelte es sich hier nicht um zufällige Besucher“, begründet der Tierarzt seine Meinung.
Grundsätzlich müsse ein Zoo züchten, um die Populationen zu erhalten. Dabei gebe es teilweise einen Überschuss von Männchen. Schlachtungen seien daher nicht immer zu vermeiden. „Wir haben nichts zu verbergen und stehen für Transparenz“, ergänzt der Leiter für Öffentlichkeitsarbeit im Wuppertaler Zoo, Andreas Haeser-Kalthoff. Er kann die Entrüstung der Menschen über die Verfütterung von Zootieren an Raubtiere nicht nachvollziehen. „Löwen fressen nun mal Fleisch“, so Haeser-Kalthoff.