Aue: Grüne sehen großes Potenzial
Forderung: Anstatt vermehrt in den Randlagen sollen in der Innenstadt Flächen entwickelt werden.
Elberfeld. Wuppertal habe zu wenig Platz für Haus- und Wohnungsbau — sagen SPD und CDU. Deshalb soll die Verwaltung 110 Hektar Land für den Haus- und Wohnungsbau ausweisen. Eine Forderung, die in den vergangenen Monaten für einige Diskussionen gesorgt hat. Vor allem die Grünen haben die Sorge, dass bei potenziellen Baugebieten vermehrt auf Flächen im Grünen geschaut wird. Diese müssten aber oft überhaupt erst erschlossen werden, die Infrastruktur fehle. Deshalb mahnen die Grünen an, auch innerstädtische Flächen in den Fokus zu nehmen. Ein Musterbeispiel dafür sei die Aue in Elberfeld, betonen die beiden Ratsherren Klaus Lüdemann und Peter Vorsteher.
Die beiden sprechen beim Gelände rund um Burger King und Staples von Brachen. Tatsächlich sind es vor allem Parkflächen, die ins Auge fallen. Viele Parkflächen. Das Areal könne man aber deutlich wertiger nutzen, sind die Politiker überzeugt, etwa für Wohnungen und Büros. Die Lage sei ideal. Wer dort hinziehe, habe alles vor Ort, was er brauche. Und Parkflächen könne man auch durch Tiefgaragen schaffen.
Die Bebauung des Geländes müsste natürlich gesteuert werden, sagen Vorsteher und Lüdemann, und nehmen die Stadt in die Pflicht. Der Haken: Die Flächen links und rechts der Obergrünewalder Straße gehören nicht der Stadt, sondern einem privaten Eigentümer. Aber auch der müsse etwas tun, so die beiden. „Er kann das hier nicht 100 Jahre so liegen lassen, er hat auch eine Verantwortung.“
Dessen ist sich der Eigentümer, ein Investor aus Wuppertal, auch bewusst, wie er gegenüber der WZ betont. Im kommenden Jahr soll sich endlich sichtbar etwas tun. Allerdings wohl nur auf einer Teilfläche und zwar der am Burger King. Gut 4000 Quadratmeter stehen dort insgesamt zur Verfügung. Von Wohnen ist erst einmal nicht die Rede. Ein mehrstöckiges Park- und Geschäftshaus sei dort geplant, so der Entwickler, mit einer Lidl-Filiale im Erdgeschoss. Gespräche laufen bereits mit der Stadt. „Wir arbeiten derzeit an einem neuen Verkehrsgutachten“, so der Investor. Das solle aber in Kürze fertiggestellt werden. Dann soll der Bauantrag folgen. Auch im Gestaltungsbeirat seien die Pläne schon einmal vorgestellt worden — nach WZ-Informationen gab es Anfang 2017 allerdings noch Änderungswünsche.
Bei der Stadt will man sich nicht detailliert zu dem Vorhaben äußern, da es sich um ein privates Grundstück handelt. Allerdings bestätigt Rüdiger Bleck, Ressortleiter für Stadtentwicklung und Städtebau, dass es „gute Gespräche gibt“. Auch die Stadt habe „die innerstädtischen Flächen mit Entwicklungspotenzial auf der Agenda“, wie er betont. Im Fall der Aue will er allerdings nicht von Brachflächen sprechen. Aus Sicht der Verwaltung handele es sich um Baulücken.
Doch egal, wie sie jetzt bezeichnet werden: Eine große wird vorerst an der Aue bleiben. Für die Fläche links der Obergrünewalder Straße hatte der Investor ebenfalls bereits Ideen. Unter anderem war dort von einem Hotel die Rede. Diese Pläne liegen aber auf Eis. Weil der Mietvertrag mit Staples langfristig verlängert worden sei, tue sich jetzt erst einmal nichts dort. “ Kommentar Seite 16