Bauprojekt Neue Wohnungen am Bergischen Plateau
Wichlinghausen. · Das vierstöckige Gebäude für mehrere Generationen wird in Modulbauweise errichtet. Zum Jahreswechsel sollen die ersten Mieter einziehen.
Auf den ersten Blick erinnern die angelieferten Wohnmodule an Fertiggaragen, spätestens beim Einbau der Elemente auf der Sohle des Erdgeschosses wird dann aber deutlich, dass es sich hier um künftige Apartments und Wohnungen handelt, die quasi stückchenweise per Schwertransporter gebracht und verbaut werden. Am Bergischen Plateau entsteht derzeit auf einem Teil des Geländes des ehemaligen Güterbahnhofs Wichlinghausen ein vierstöckiges Mehrgenerationenhaus. Die Feuerstack Mehrgenerationenhaus GmbH & Co. KG will dort zwei Wohngemeinschaften für Senioren und 34 weitere Wohnungen auf den Markt bringen.
Derzeit plane man mit dem Einzug der ersten Mieter „ab 1. Dezember, spätestens aber dem 1. Januar“, sagt Firmengründer und Bauherr Egbert Feuerstack. Erst im Juni hatte sein Unternehmen mit den Bauarbeiten an der Breslauer Straße begonnen. Der ambitionierte Zeitplan kann nur gelingen, weil Feuerstack auf die Modulbauweise setzt. Geliefert werden die Module von einer Firma aus dem münsterländischen Heek, die sich auf diese Art der Bauweise spezialisiert hat.
Das Besondere dabei ist, dass die Module schon fertig ausgebaut angeliefert werden. „Da sind die Bäder schon gefliest, die Installationen und auch die Fenster sind drin“, erzählt Feuerstack, während über ihn eines der rund 25 Tonnen schwere Module mithilfe eines Krans einschwebt. Der bisweilen recht langwierige Innenausbau der Wohnungen und die Abstimmung mit den Handwerkern entfällt damit weitgehend. In den Apartments und Wohnungen müssten nur noch kleinere Restarbeiten – wie etwa die Verlegung des Bodens – erledigt werden.
Auf das Dach kommt eine Photovoltaikanlage
Das gesamte Gebäude wird barrierefrei. Die beiden geplanten Wohngemeinschaften für Senioren sollen im Erd- und ersten Obergeschoss entstehen und „selbstverwaltet“ organisiert werden, erklärt Feuerstack. Damit solle den Bewohnern die Möglichkeit gegeben werden, trotz ihres Alters weiterhin selbstbestimmt zu leben – gegebenenfalls auch mit Unterstützung ambulanter Pflegedienste.
Elf Apartments mit einer Größe von 24 bis 28 Quadratmetern sind pro Wohngemeinschaft geplant, zudem gibt es eine gemeinsame Küche, einen gemeinsamen Wohnbereich und einen großen Balkon, der von allen genutzt werden kann. Verschiedene Dienstleistungen sollen als Service im Haus angeboten werden, um den Senioren bei der Bewältigung des Alltags zu helfen.
„Wir wollen mit den Mietwohnungen Leute ansprechen, die heute noch rüstig sind. Wenn sie dann mehr Hilfe brauchen, können sie in die Wohngemeinschaften wechseln“, erklärt Feuerstack. Aber auch für Familien können die Wohnungen interessant sein, reicht die Größe doch von 40 bis knapp 80 Quadratmeter.
Das Gebäude hat ein Erdgeschoss plus drei Obergeschosse. Die oberste Etage ist ein Staffelgeschoss – dort finden sich auch die Penthouse-Wohnungen. Um den Gemeinschaftsgeist im Haus zu stärken, gibt es Gemeinschaftsräume und ein Café im Erdgeschoss, das auch Besuchern offen steht. Die Baufläche hat eine Größe von 2500 Quadratmetern, die Wohnfläche beträgt 2700 Quadratmeter.
Auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage installiert werden. Das Haus sei „ein Passivhaus“ nach dem Energiestandard KfW-40 Plus, betont der Bauherr. „Wir werden hier nur einen geringen Energiebedarf haben.“ Für eine gute Energiebilanz und ein angenehmes Klima sorge zudem eine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
In der Tiefgarage werden 18 Stellplätze für Pkw angeboten, dort finden sich dann auch Ladestationen für Elektroautos und Elektrofahrräder. „Wir wollen hier Carsharing anbieten“, sagt Feuerstack. Konkrete Angaben zu den Kosten für das Bauvorhaben möchte der Bauherr nicht machen, verrät aber immerhin, dass sie „unterhalb eines zweistelligen Millionenbetrages“ liegen. Zudem gibt es offenbar schon Interessenten: Die ersten beiden Mietparteien seien bereits gefunden. Infos: