Auf den Spuren von Adolph Kolping
Exkursion in Elberfeld über den Breuer-Kolping-Weg.
Wuppertal. Eine Spurensuche zum Leben und Wirken der beiden katholischen Sozialreformer Adolph Kolping und Johann Gregor Breuer bietet eine stadthistorische Exkursion in Elberfeld. Geleitet von der Historikerin Elke Brychta machte sich eine Gruppe zu der zweieinhalbstündigen Exkursion über den sogenannten Breuer-Kolping-Weg auf.
Geboren im rheinischen Kerpen war Adolph Kolping in Köln zur Schule gegangen und hatte 1845 nach seinem Theologiestudium eine erste Stelle als Kaplan in der St. Laurentiuspfarrei in Elberfeld erhalten. Zudem arbeitete er als Lehrer im jetzigen Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, das sich damals noch in der Grünstraße befand. Als ehemaliger Geselle des Schuhmacher-Handwerks wusste Kolping um die menschenunwürdigen Lebensbedingungen vieler Handwerksgesellen. Hier trafen sich seine Ansichten mit denen von Johann Gregor Breuer, einem Lehrer der katholischen Mädchenschule, die sich ebenfalls in der Grünstraße befunden hatte.
Breuer gründete 1846 den katholischen Gesellenverein in Elberfeld - es war der erste seiner Art in Deutschland. Der Gesellenverein sollte eine Brücke zwischen katholischer Seelsorge und Handwerkerschaft schlagen. Am heutigen Krankenhaus St. Joseph wurde 1873 ein Kolping-Gesellenhaus eröffnet, in dem wandernde Gesellen übernachten konnten. „Das Gesellenhaus wurde dann 1943 im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombenangriff zerstört. Jetzt befindet sich dort das Parkhaus der Klinik“, berichtete Brychta.
Nach seinem Abschied aus Elberfeld gründete Kolping 1849 den Kölner Gesellenverein. „Mittlerweile gibt es das Kolpingwerk mit rund 5 800 Kolpingfamilien in mehr als 60 Ländern. Die Zahl der Mitglieder liegt bei über 400 000“, sagte Brychta. Dass die Kolping-Idee aus Elberfeld stammt, sei aber auch unter Theologen durchaus nicht immer bekannt, räumte sie ein.
Als „informativ“ lobte Teilnehmer Lothar Dröge die Führung, die in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk und der Katholischen Citykirche angeboten wurde. Dröge ist Vorstandsmitglied der Kolpingfamilie in Barmen und fand vor allem die Informationen zum Leben von Breuer interessant. Auch Angelika Pliefke war sehr angetan: „Bei so einer Führung lernt man viele Sachen in der Stadt kennen, an denen man sonst eher vorbeigehen würde.“
Weitere Führungen: 28. September und 8. November um 15 Uhr. Treffpunkt: Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium/Denkmal Pallas Athene. Gebühr: 3 Euro.