Auf der Straße reanimiert Kristina Axtmann trifft ihre Lebensretter
Barmen · Die Kristina Axtmann brach auf offener Straße zusammen und musste reanimiert werden. Mit einem ungewöhnlichen Vorhaben will sie sich jetzt bei ihren Rettern bedanken.
Der vergangene Mittwoch wurde zum Alptraum für Kristina Axtmann. Auf dem alltäglichen Nachhause-Weg von der Arbeit brach sie an der Kreuzung Rudolfstraße/Schönebecker Straße urplötzlich zusammen. Erst zwei Tage später realisierte sie im Krankenhaus, was eigentlich passiert war, nachdem sie zuvor im Koma gelegen hatte: Sie erlitt einen Herzstillstand. Dass Axtmann jetzt noch lebt, habe sie nur den vielen freiwilligen Helfern, die schnell bei ihr waren, zu verdanken, sagt sie.
Ein Rettungssanitäter-Duo der Wuppertaler Malteser kam zufällig am Unfallort vorbei, das selbst gerade einen Krankentransport fuhr. „Da waren zum Glück schon viele Menschen, die Hilfe leisteten“, sagt Korkmaz Dalkiran, der mit seiner Kollegin Frieda Becker dann bei Axtmann die Reanimation einleitete. Notarzt Björn Stieger brachte sie anschließend ins Krankenhaus.
Axtmann – auf dem Weg der Besserung – suchte ihre Lebensretter und startete einen Aufruf über die sozialen Medien. „Ich wollte mich mal persönlich bedanken und habe die Geschichte dann in der Facebook-Gruppe Nett-Werk Wuppertal gepostet“, erzählt sie. Gesucht – gefunden, denn am Montag traf sie in der Zentrale der Malteser alle Rettungskräfte, die halfen, ihr Leben zu retten. Eingeladen waren auch Vertreter anderer Hilfsorganisationen wie dem Samariter-Bund oder den Johannitern. „Es ist schließlich nicht selbstverständlich, zu helfen. Die Menschen hier können stolz auf sich und ihren Beruf sein“, sagt Axtmann und hat für ihre Retter einen Marmorkuchen mit der Aufschrift „Danke für die Lebensrettung“ gebacken.
Die Ursache für den Herzstillstand sei noch nicht vollständig geklärt, sagt Axtmann. Daher werde sie sich in Münster einer weiteren Untersuchung unterziehen.
Froh ist Axtmann, dass ihr viele Passanten zu Hilfe eilten, als sie bewusstlos auf dem Bogen lag. Einer konnte sogar eine Herzdruckmassage ausführen. „Ohne ihn wäre ich jetzt wohl nicht mehr hier“, betont sie. Ein anderer konnte auch ihr Notfallkästchen auffinden, dass Axtmann immer bei sich trägt. „Darin habe ich die Nummer meiner Mutter verstaut“, sagt sie. So konnten ihre Mutter und auch ihre Kinder schnell über den Vorfall informiert werden. Glücklich ist Axtmann, dass ihre Mutter sie in dieser schwierigen Phase unterstützt.
Um selbst Leuten in Not helfen zu können, will Axtmann nun bei den Maltesern einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Diesen bekommt sie als Geschenk von Malteser-Kreisgeschäftsführer Andreas van den Borre überreicht. „So etwas kommt ja eher selten vor, dass jemand sich auf diese Art und Weise bei uns bedankt“, betont er und ergänzt: „Es gibt uns einfach ein gutes Gefühl, so ein Feedback zu erhalten.“ Die Entscheidung so einen Kurs zu besuchen, traf Axtmann noch im Krankenhaus. Ihr ist es wichtig, im Ernstfall bei Betroffenen die richtigen Griffe schnell anwenden zu können.
Andreas van den Borre richtet ebenfalls an alle einen Appell zur Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse. Die Malteser bieten offene Kurse an. Termine sind auf der Website der Malteser Wuppertal zu finden.