Aus dem Tal in luftige Höhen

Oskar Erbslöh gilt als Pionier der Luftfahrt. Er war Ballonfahrer und Luftschiffentwickler.

Foto: Edwin Levick

Der Gordon-Bennett-Cup ist das älteste Wettrennen für Gasballone. Das erste Mal wurde es 1906 in Paris ausgetragen. Mit dabei: der Elberfelder Oskar Erbslöh. Am 30. September 1906 nahm er als Copilot des Ballons „Düsseldorf“ unter der Führung des Offiziers Hugo von Abercron an dem Rennen teil. Sie erlangten den neunten Platz.

Erbslöh wurde 1879 in Elberfeld geboren. Seine Eltern waren Carl Emil und Marie Erbslöh. Der Vater hatte eine Textilmanufaktur. Nach seiner Zeit auf dem Elberfelder Realgymnasium und dem Militärdienst übernahm er sie 1905.

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Zur gleichen Zeit machte er erste Flugerfahrungen. Nach dem Erfolg in Paris hatte er aber Ehrgeiz entwickelt. Er nahm an weiteren Rennen teil, siegte schließlich beim zweiten Gordon-Bennett-Cup 1907 in St. Louis, USA. Zusammen mit dem amerikanischen Meteorologen Henry Clayton legte er innerhalb von 40 Stunden knapp 1400 Kilometer zurück.

Erbslöh wollte aber nicht nur fliegen — er wollte die Fliegerei weiterentwickeln. Um dafür den entsprechenden Rahmen zu haben, gründete er 1908 die „Rheinisch-Westfälische Motorluftschiff-Gesellschaft e.V.“ in Düsseldorf. Das technische Büro in Elberfeld arbeitete sogleich an Plänen für eine Halle und ein Luftschiff, wie es Erbslöh vorschwebte.

Die Halle wurde in Leichlingen gebaut — und 1909 als erste feststehende Luftschiffhalle Deutschlands eingeweiht. Noch im gleichen Jahr gab es erste Versuche mit dem Schiff Erbslöhs, das auf seinen Namen getauft wurde. Da es bei einer der ersten Fahrten beschädigt wurde, musste das Schiff repariert werden und kam erst nach einem halben Jahr wieder zu Einsatz. Aber nicht für lange.

Denn bei einer der nächsten Fahrten kam es zu einer Wasserstoffexplosion, bei der alle fünf Insassen des Schiffes starben. Erbslöh wurde mit einem Gedenkstein in Leichlingen geehrt. Er gilt als Pionier der Luftfahrt.